Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Joachim Lang, beklagt die stark gestiegenen Kosten für den deutschen Luftverkehrsstandort. "Seit der Pandemie sind die Kosten über 110 Prozent gestiegen, die staatlichen Standortkosten", sagte er am Montag den Sendern RTL und ntv. Vor der Coronakrise seien die deutschen Flughäfen schon nicht die günstigsten gewesen, nun habe sich der Abstand zum Rest Europas "dramatisch erweitert". Als Hauptursache sieht Lang die staatlichen Entscheidungen: "Diese Kosten gehen ausschließlich auf Entscheidungen des Staates zurück."
Insbesondere die in Deutschland besonders hohe Luftverkehrssteuer (Ticketsteuer) "macht über 50 Prozent der Gebühren aus. Und wenn man diese Steuer abschaffen würde, hätten wir kein Problem mehr", so Lang.
Zudem müssen die deutschen Fluggesellschaften, laut Lang, die Verluste der Flugsicherung während der Pandemie über sechs Jahre abzahlen, was die Ticketpreise stark belastet. "Bei uns muss alles der Passagier zahlen und deshalb sind diese Gebühren, die auf die Tickets drauf kommen, in Deutschland höher als im Rest Europas."
Langfristig befürchtet der Branchenvertreter, dass die hohen Kosten dazu führen, dass "mehr Flüge aus Deutschland abgezogen werden. Europäische Airlines beginnen Deutschland zu meiden als Ziel." Dies habe "erhebliche Auswirkungen auf die Anbindung unseres Standortes" und sei eine große Herausforderung für den gesamten deutschen Luftverkehrsstandort.
Foto: Flugzeug mit Passagieren auf dem Rollfeld (Archiv), über dts Nachrichtenagentur