Neun Tage nach der Machtübernahme von "Hayat Tahrir al-Sham" (HTS), einem Bündnis mehrerer Milizen, in Syrien sollen am Dienstag hochrangige Gespräche zwischen der Bundesregierung und der HTS-Regierung in Damaskus beginnen. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf Regierungskreise. Das Treffen in der syrischen Hauptstadt soll demnach mit dem von HTS-Anführer Abu Mohammed Al-Dscholani eingesetzten Außenminister stattfinden, der bereits mit den USA und der Türkei in Verhandlungen steht. An dem Treffen, bei dem es um den Übergangsprozess und den Schutz von Minderheiten geht, soll dem Bericht zufolge auch eine Vertreterin des Entwicklungsministeriums teilnehmen.
Dabei soll offenbar auch eine mögliche Wiedereröffnung der Deutschen Botschaft in Damaskus bei den Gesprächen erörtert werden.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte der "Bild", Syrien dürfe weder zum Spielball fremder Mächte noch zum Experiment radikaler Kräfte werden. Man werde die Übergangsregierung an ihren Taten messen. Jede Zusammenarbeit setze voraus, dass ethnische und religiöse Minderheiten geschützt und die Rechte von Frauen geachtet werden.
Foto: Syrer in Deutschland feiern den Sturz von Assad in Syrien (Archiv), über dts Nachrichtenagentur