Nach der Explosion in Moskau, bei der der russische General Igor Kirillow am Dienstagmorgen getötet wurde, hat der ukrainische Geheimdienst SBU die Tat für sich reklamiert. Es habe sich um eine "Spezialoperation" des SBU gehandelt, heißt es in einer Erklärung des Geheimdienstes, über die mehrere Medien übereinstimmend berichten. Demnach sei Kirillow ein "Kriegsverbrecher" und deshalb ein "absolut legitimes Ziel" gewesen. Er soll den Ukrainern zufolge den Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen die ukrainischen Streitkräfte im Krieg angeordnet haben.
Erst am Montag war Kirillow in Abwesenheit von ukrainischen Staatsanwälten angeklagt worden.
Die Explosion am Dienstag war gegen 6 Uhr Ortszeit durch einen Sprengsatz ausgelöst worden, der offenbar in einem Elektroroller versteckt war. Auch Kirillows Adjutant kam bei der Explosion ums Leben. Kirillow war der russische Befehlshaber für radioaktive, biologische und chemische Waffen.
In Russland geht man wohl davon aus, dass die Ukraine tatsächlich hinter der Tat steckt. Alexej Schurawlew, erster stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass "kaum jemand daran zweifelt", dass die Tat vom SBU durchgeführt worden sei. "Sie sind stolz darauf, und das Schlimmste ist, dass sie den Terrorismus im Westen fördern."
Die russischen Behörden teilten derweil mit, den Tod von Kirillow als "terroristischen Akt" zu behandeln. Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, kündigte "Vergeltung" für die Tat an.
Foto: Polizist in Russland (Archiv), über dts Nachrichtenagentur