Für Familien mit zwei oder mehr Kindern lohnt sich das Deutschlandticket nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace ab Januar nicht mehr. Ein Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn wird nach dem Preisanstieg von 49 auf 58 Euro zum Jahreswechsel für eine vierköpfige Familie laut der Kurzstudie zum Minusgeschäft. "Diese Preiserhöhung ist ein Fehler", sagte Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Viele Familien würden sich wegen steigender Lebenserhaltungskosten sorgen.
Die Umweltorganisation fordert deshalb ein 29-Euro-Ticket, bei dem Kinder bis zum Alter von 18 Jahren kostenlos mitfahren können.
Laut Greenpeace-Modellrechnung hat die Abschaffung eines fünf Jahre alten Familienautos beim bisherigen Ticket-Preis von 49 Euro noch 350 Euro im Jahr eingespart. Ab Januar bleibt demnach das Auto jedoch die günstigere Alternative. Kann ein Familienauto nicht komplett aufgegeben werden, etwa weil das ÖPNV-Angebot nicht ausreicht, lohnt sich das Deutschlandticket weder mit dem alten noch dem neuen Preis. Ein 29-Euro-Ticket mit freier Kindermitnahme könne eine vierköpfige Familie im Jahr hingegen um etwa 1.300 Euro entlasten. "Um Familienkassen und das Klima zu entlasten, sollten Bus und Bahn attraktiver sein als ein eigenes Auto", so Donat.
Foto: Deutschlandticket (Archiv), über dts Nachrichtenagentur