Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwartet nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Polizeikosten bei Hochrisikospielen weitreichende Folgen. Man bewerte die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen nach dem Urteil "im internationalen Kontext als grundsätzlichen Wettbewerbsnachteil" für den Fußballstandort Deutschland, teilte der Verband am Dienstag mit. Zudem bedeute es keinerlei Gewinn an zusätzlicher Sicherheit. Der Beitrag, den der Fußball für gesellschaftlichen Zusammenhalt leiste, sei finanziell nicht aufzuwiegen. Für viele Vereine, gerade in der 3. Liga und den Regionalligen, könnten solche Gebührenbescheide existenzgefährdend sein und aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen auch massiv in den Wettbewerb eingreifen.
Dies müsse aus Sicht des DFB unbedingt verhindert werden.
DFB, DFL und Vereine investierten seit vielen Jahren "in erheblichem Maße" in Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen. Sie verantworteten und gewährleisteten so schon heute auf eigene Kosten mit eigenen Maßnahmen und Ordnungskräften "umfassend die Sicherheit in den Stadien". Dass der Fußball jetzt auch die Mehrkosten für die Sicherheit im öffentlichen Raum tragen solle, auf den er gar keinen Einfluss habe, halte man für "nicht richtig", so der DFB.
Man werde weiterhin im Austausch mit Vertretern der Politik und der zuständigen Stellen Möglichkeiten erörtern, wie das Sicherheitsniveau in den Stadien bei möglicher Reduzierung von Polizeieinsatzstunden bewahrt werden könne.
Foto: DFB-Zentrale (Archiv), über dts Nachrichtenagentur