Adidas-Chef Kasper Rorsted reagiert gelassen auf die Unterbrechungen und Verschiebungen großer Sportereignisse. "Momentan sind Sport-Events Nebensache", sagte Rorsted der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Die finanziellen Auswirkungen der Absagen der Fußball-Europameisterschaft und Olympia seien "eher gering".
"Was im November sein wird, weiß keiner, das ist momentan auch zweitrangig", so der Adidas-Chef weiter. Die Bundesregierung forderte er auf, im Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) und die Banken auszuüben. "Wir werden Kredite brauchen, wir bei Adidas, aber auch die Wirtschaft insgesamt", sagte Rorsted.
Er begrüßte, dass die Politik auch große Unternehmen unterstützen will. "Diese Botschaft ist bei den Banken und der EZB aber noch nicht angekommen. Das muss sie aber, und zwar schnell. Das muss die Politik den Banken deutlich machen", so der Adidas-Chef weiter. Lob zollte er vor allem Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) für dessen Krisenmanagement.
"Mich beeindruckt vor allem seine Klarheit. Er geht sehr strukturiert und strategisch mit der Krise um", sagte Rorsted der "Süddeutschen Zeitung". Insgesamt manage die deutsche Politik die Krise besser als das in anderen Ländern der Fall sei. Aber: "Ich würde mir wünschen, dass Deutschland einen einheitlichen Kurs fährt. Föderalismus ist gut, aber in der Krise ist der Mensch nicht föderal", so der Adidas-Chef.
Foto: Adidas, über dts Nachrichtenagentur