Die Lage um Wirecard spitzt sich weiter zu. Die Aktie stürzt auch heute weiter ab. Ein Misstrauensvotum der Anleger. Doch nicht alle Analysten sehen schwarz.
Nach dem KPMG Report scheinen viele Anleger das Vertrauen in Wirecard verloren zu haben. Statt Zweifel auszuräumen, wurden sie gesät. Die Unsicherheit bleibt. Stimmen die Zahlen wirklich?
Viele Beobachter kritisieren auch die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. Sie sprechen von einer Kommunikationskatastrophe. Ein britischer Hedgefonds Manager fordert in der Financial Times sogar den Rücktritt des Finanzvorstandes.
Unterdessen bangen viele Anleger, ob die Financial Times demnächst wieder mit einem weiteren desaströsen Report herauskommt. Angeblich recherchieren die Autoren des Blattes bereits an der nächsten Skandal-Story.
Die Unsicherheit hinterlässt tiefe Spuren im Aktienkurs. Das Papier gehört auch heute zu den größten Verlierern.
Die Aktie wurde von vielen Analysten negativ bewertet, die Kursziele nach unten revidiert. Doch nicht alle Experten sind negativer Meinung. Das Analysehaus Independent Research hat die Einstufung für Wirecard nach abgeschlossener Betriebsprüfung auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Wirecard auf "Neutral" mit einem Kursziel von 150 Euro belassen. Es gebe in dem Fall immer noch zu viele Unbekannte, schrieb Analyst Sandeep Deshpande in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Experte kritisierte, dass der Zahlungsabwickler nicht voll und ganz mit den Ermittlern zusammengearbeitet habe und diese keinen Zugang zu Unterlagen aus den entscheidenden Jahren 2016 und 2017 erhalten hätten.