Der Dax ist am Freitagmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.780 Punkten berechnet, 0,5 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. "Im feiertagsbedingt dünnen Handel hat der Dax gestern ein neues Allzeithoch erklommen", sagte Thomas Altmann von QC Partners. "Jetzt muss der Dax zeigen, dass er seinen neuen Höchststand auch bei höherem Handelsvolumen verteidigen kann." Unterstützt habe den Dax beim Anstieg auf das neue Rekordhoch auch die Dividendensaison.
Denn unter den großen Indizes dieser Welt sei der Dax der einzige Performanceindex und die dadurch berücksichtigten Dividendenzahlungen summierten sich seit Ostern auf zwei Prozent. "Dabei war der gestrige Handelstag der fünfte positive in Serie. Damit rückt der Dax näher an seine Osterserie von acht Gewinntagen am Stück heran."
Mit dem neuen Allzeithoch habe allerdings das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dax ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht. Damit sei der Dax zwar noch nicht teurer bewertet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Aber er sei eben auch nicht mehr unterdurchschnittlich günstig.
"Es klingt paradox, aber negative Nachrichten sind im Moment positiv für die Börsen." Die am Donnerstag veröffentlichten wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hätten ein Neun-Monats-Hoch erreicht. Doch genau dieser schwächere US-Arbeitsmarkt mache Zinssenkungen durch die Fed wahrscheinlicher. "So sehen die Börsianer die Wahrscheinlichkeit einer ersten Fed-Senkung im September jetzt wieder bei 90 Prozent, nachdem dieser Wahrscheinlichkeit vor gut einer Woche nur noch bei 50 Prozent gesehen wurde", sagte Altmann.
Der Goldpreis konnte profitieren, am Morgen wurden für eine Feinunze 2.369 US-Dollar gezahlt (+1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 70,65 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 84,45 US-Dollar, das waren 57 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur