Kommentar von Jens Gravenkötter
Liebe Leser,
Immobilien sind zunehmend auch für Versicherungen oder andere institutionelle Anleger lohnende Investments. In der Niedrigzinsphase suchen Anleger, die langfristig und sicher investieren wollen, nach geeigneten Objekten. Unternehmen wie PATRIZIA unterstützen diese Investoren dabei.
Die PATRIZIA Immobilien AG bietet seit mehr als 30 Jahren das komplette Leistungsspektrum als Investor und Dienstleister rund um Wohn- und Gewerbeimmobilien an. Das Unternehmen betreut ein Immobilienvermögen von 19,1 Mrd Euro als Co-Investor und Portfoliomanager für Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Staatsfonds und Sparkassen.
Gute Geschäfte, rückläufige Erträge
PATRIZIA ist nach einem starken Jahresendgeschäft 2016 solide in das neue Jahr gestartet. Europaweit wurden von Januar bis März 2017 Immobilientransaktionen im Volumen von 0,9 Mrd € abgeschlossen. Zu den Akquisitionen zählten unter anderem der Erwerb von knapp 400 Wohneinheiten in Kopenhagen und Aarhus in zwei Transaktionen.
Nach Abschluss des Bilanzstichtages meldete das Unternehmen eine Reihe weiterer Käufe, darunter ein Quartier mit 20 Mieteinheiten in Mülheim an der Ruhr, die Neubauentwicklung eines Studentenwohnheimes in Hamburg, ein Wohnquartier mit 164 Wohnungen in Amsterdam sowie 3 hochwertige Bürogebäude in Hamburg, Frankfurt am Main und Dortmund.
Die hohe Nachfrage von Investoren soll dazu beitragen, das verwaltete Immobilienvermögen bis zum Jahresende auf 20,6 Mrd € zu steigern. Das anhaltende Wachstum ließ die Verwaltungsgebühren im 1. Quartal um knapp 10% steigen. Aufgrund geringerer transaktions- und erfolgsabhängigen Gebühren waren die sonstigen Erlöse jedoch rückläufig.
Geduld zahlt sich aus!
Der Nettogewinn belief sich auf rund 6 Mio €. Im Vorjahresquartal wurde durch den Verkauf des Harald-Portfolios ein außerordentlich hoher Gewinn von 213 Mio € erzielt. PATRIZIA hat die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Demnach soll der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft zwischen 60 und 75 Mio € betragen.
Der Vergleichswert aus 2016 beläuft sich auf 72 Mio €. Die schwer kalkulierbaren, transaktionsbasierten und erfolgsabhängigen Vergütungen sind in dieser Planung nicht berücksichtigt. PATRIZIA ist eine sehr zyklische Aktie. Zwar wächst das verwaltete Vermögen stetig, doch schwanken die Erträge und sind damit nur schwer zu kalkulieren.
Anders als bei klassischen Immobiliengesellschaften hat PATRIZIA als Co-Investor und Portfoliomanager ein anderes Geschäftsmodell. Angesichts der nackten Zahlen und der schwer kalkulierbaren Zukunft nehmen wir von einem Investment besser Abstand. Hinzu kommt, dass die Aktie nach sehr positiven Jahren inzwischen eine kleine Durststrecke eingeleitet hat. Warten Sie bei PATRIZIA besser noch ab oder suchen Sie eine Alternative im Immobilien-Bereich!
Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.