Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
zum Wochenauftakt zeigt sich die Börse in einem schwächeren Zustand. Für den TecDAX geht es dabei um 12,45 Punkte bzw. 0,54 Prozent nach unten. Dies ist sicherlich vor allem den zunehmenden geopolitischen Spannungen rund um Nordkorea geschuldet, nach Berichten über einen erfolgreichen Test einer Wasserstoffbombe.
Ein Jahr zum Vergessen …
Wieder weit am unteren Ende findet sich dabei die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex, für die es um mehr als 2 Prozent hinab geht. Das ist angesichts der allgemeinen Marktschwäche nicht gleich besorgniserregend, doch die Aktie hat das ganze Jahr über schon die rote Laterne inne. Ausgehend vom Jahreseinstandspreis hat der TecDAX-Titel gut 43 Prozent an Wert eingebüßt. Als einschneidendes Ereignis ist dabei die Umsatz- und Ergebniswarnung Ende Februar zu nennen, die zu einem massiven Kurseinbruch führte. Hierdurch wurde das Vertrauen der Anleger stark beschädigt und mit Blick auf die nachfolgende Kursentwicklung auch nicht wirklich zurückgewonnen. Immerhin konnte der freie Fall der Aktie im Bereich von 10,20 Euro gestoppt werden, hier hat sich Ende Juni ein Boden gebildet.
Gute Zahlen zeigen nur kurz Wirkung
Doch dass das ganze Konstrukt auf sehr wackeligen Beinen steht, zeigt die Reaktion der Aktionäre nach den – zugebenermaßen überraschend guten – Zahlen zum zweiten Quartal. Hierdurch konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten von 1,48 auf 1,50 Mrd. Euro gesteigert werden, das EBITDA ging weniger stark zurück als befürchtet, von 136,6 auf 117,5 Mio. Euro. Nachdem es für die Aktie zwischenzeitlich auf 12,75 Euro hinaufging, notiert sie inzwischen wieder deutlich schwächer bei 11,32 Euro. Zum einen mag das daran liegen, dass die im Februar gesenkte Prognose weiterhin Bestand hat, zum anderen wissen die Anleger inzwischen um das schwieriger gewordene Marktumfeld mit einem zunehmenden Preisdruck. Hinzu kommen Auftragsverzögerungen, mit denen sich Nordex herumplagt. Alles in allem gibt es derzeit einfach viele Unsicherheitsfaktoren – zu viele!
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.