Kommentar von Jens Gravenkötter
Liebe Leser,
der Billigstahl aus China hinterlässt derweil auch bei den Produzenten Spuren. Eine Vielzahl von oftmals staatlich gelenkten chinesischen Betrieben leiden unter hohen Schulden. Daher beschloss die chinesische Regierung im vergangenen Jahr, die Kapazitäten deutlich zu senken. Dies geschieht unter anderem durch eine Branchenkonsolidierung. So soll beispielsweise der chinesische Staatskonzern Baosteel Iron and Steel den Konkurrenten Wuhan Iron and Steel übernehmen. Weitere Zusammenschlüsse sind geplant. Sinkt die Kapazität wie geplant, könnte dies den europäischen Stahlsektor mittelfristig stützen.
ArcelorMittal profitiert von höherer Nachfrage
Das Stahlgeschäft verbesserte sich im 1. Halbjahr dank höherer Preise und niedrigerer Kosten. Auch bei Eisenerz konnten steigende Preise verbucht werden. So hat der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal das operative Ergebnis im 1. Halbjahr um mehr als die Hälfte auf 4,3 Mrd. $ gesteigert. Der Umsatz wuchs von 28,1 auf 33,3 Mrd. $. Zudem kam der Konzern mit dem Schuldenabbau voran.
Für die weitere Entwicklung zeigte sich der Konzern, der in einigen Bereichen mit thyssenkrupp konkurriert, zuversichtlich. Das Umfeld verbessere sich, und die Nachfrage sei positiv. Die Auslieferungen dürften im 2. Halbjahr höher ausfallen. Das hohe Niveau der Stahlimporte bereitet ArcelorMittal aber nach wie vor Sorgen.
Die Zukunft ist da
Mehr als 160 Jahre nach der Erfindung des konventionellen Aufzugs stellt thyssenkrupp mit MULTI weltweit den ersten seillosen, auch horizontal fahrenden Aufzug vor. Ein Schritt in eine neue Ära der Aufzugstechnik. Mit OVG Real Estate hat thyssenkrupp bereits den ersten Kunden, der den MULTI in einem prestigeträchtigen neuen Hochhaus in Berlin einbauen wird. Die Produktvorstellung stärkt thyssenkrupps führende Stellung beim Wandel der Aufzugindustrie.
Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung hat sich thyssenkrupp im Februar mit Ternium über den Verkauf des brasilianischen Stahlwerks CSA verständigt. Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden und soll bis zum 30. September 2017 vollzogen werden.
KlöCo kehrt nach Krisenjahr in die Gewinnzone zurück
Nach dem Krisenjahr 2015 kehrte KlöCo 2016 in die Gewinnzone zurück. Gut vorangekommen ist der Stahlhändler bei der Umsetzung seiner Strategie „Klöckner & Co 2020“. So wurde der über digitale Kanäle generierte Umsatzanteil auf 15% im 2. Quartal 2017 gesteigert. Weiter ausgebaut werden soll das Digitalgeschäft über die in Österreich und den Niederlanden neuen Onlineshops.
Erweitert wurde auch das Geschäft mit höherwertigen Produkten und Dienstleistungen. Am Standort in Bönen wurde der erste Teil eines Service- Centers zur Verarbeitung von Aluminium-Flachprodukten für die Automobil- und verarbeitende Industrie in Betrieb genommen.
Bereits 2018 soll die Großinvestition über rund 35 Mio. € die volle Verarbeitungskapazität von 80.000 Tonnen Aluminium pro Jahr erreichen.
Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.