Kommentar von Marco Schnepf
Liebe Leser,
unzählige Strafzahlungen, ein zweifelhafter Ruf und verloren gegangenes Vertrauen: Die letzten Jahre waren für die Deutsche Bank wahrlich kein Zuckerschlecken. Auch in naher Zukunft dürfte sich die Situation wohl kaum bessern, denn ein baldiges Ende der juristischen Auseinandersetzungen ist bisher nicht in Sicht.
Der Schrumpfplan
Um den gigantischen finanziellen Einbußen Herr zu werden, forciert die Konzernspitze seit einiger Zeit einen Umstrukturierungsplan. Der Schrumpfplan: Die Bank will ihre Struktur vereinfachen und sich akut benötigte Finanzmittel sichern. Um dies zu erreichen, plant das größte deutsche Geldhaus den Rückzug aus diversen europäischen Märkten.
Spanische DB-Tochter soll verkauft werden
Betroffen von der Rückzugswelle ist auch die spanische Tochter des Geldinstituts, deren Geschäft sich auf die Bereiche Privatkunden, Vermögensverwaltung sowie Investmentbanking stützt. Wie Reuters kürzlich unter Berufung auf einen Bericht der spanischen Zeitung „El Confidencial“ mitteilte, habe sich der Kreis der Kaufinteressenten nun auf einen möglichen Kandidaten verdichtet. Laut dem Medienbericht handle es sich hierbei um die spanische Großbank BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria).
Diskrepanz in Sachen Verkaufspreis
Wie das Blatt des Weiteren berichtete, verlange die Deutsche Bank satte 700 Millionen Euro für die Veräußerung ihres spanischen Ablegers. Dies könnte zu einem Problem werden, denn die BBVA habe lediglich zwischen 300 und 400 Millionen Euro geboten, so „El Confidencial“ weiter. Beide Geldinstitute wollten sich bisher nicht zu den Vorgängen äußern.
Ein Beitrag von Marco Schnepf.