Liebe Leser,
Air Berlins Halbjahreszahlen sind zur Nebensache geworden. Der Konzern musste den jahrelangen Verlusten und der schlechten finanziellen Verfassung Tribut zollen. Seit 2008 wurden Verluste geschrieben. Nur 2012 konnte durch den Verkauf des eigenen Vielfliegerprogramms ein kleiner Gewinn verbucht werden. 2016 wurde ein Rekordverlust von 808 Mio € eingefahren. Ein Schuldenberg in Höhe von rund 1,3 Mrd € ist die Folge. Nachdem der Hauptaktionär Etihad, der die Fluglinie in den letzen Jahren über Wasser gehalten hat, eine Kreditlinie über 50 Mio € nicht gezahlt hat, musste Air Berlin Insolvenz anmelden.
Unter anderem wird mit Lufthansa über die Übernahme von Unternehmensteilen verhandelt
Durch einen Übergangskredit des Bundes über 150 Mio € soll der Flugbetrieb bis Ende November aufrechterhalten werden. Etihad hat die Reißleine gezogen, da sich das Geschäft in einer beispiellosen Geschwindigkeit verschlechtert hat. Flugausfälle und Verspätungen hatten sich seit der Umstellung auf den Sommerflugplan im März gehäuft. Die Passagiere quittierten es der Airline mit weniger Buchungen.
Im Juli sank die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahr um 24%. Wie es mit der Fluglinie weitergeht, ist unklar. Unter anderem wird mit Lufthansa über die Übernahme von Unternehmensteilen verhandelt. Lufthansa hatte bereits Flugzeuge von Air Berlin geleast. Ryanair hat gegen eine Übernahme kartellrechtliche Bedenken angemeldet.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.