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Zurich musste in Großbritannien seine Reserven in der Schaden- und Unfallversicherung erhöhen, nachdem die britische Regierung den Diskontsatz zur Berechnung von Personenschaden- und Unfallforderungen verändert hatte. Dadurch wurde die konzerneigene Messgröße BOP (Business Operating Profit) im 1. Halbjahr mit 289 Mio $ belastet und stagnierte bei 2,17 Mrd $. Ohne diese Gesetzesänderung wäre der BOP um 14% gestiegen. Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) verschlechterte sich wegen des Sondereffekts um 1,4 Prozentpunkte auf 99,5%.
Insgesamt sollen bis Ende 2019 1,5 Mrd $ eingespart werden
Die Kosten für Naturkatastrophen waren etwas höher als üblicherweise in dieser Jahreszeit, sie fielen allerdings um 100 Mio $ geringer aus als vor einem Jahr. Die Bruttoprämien sanken um 3% auf 25,2 Mrd $. Dabei wirkte sich aus, dass der Konzern Geschäfte in Südafrika, Marokko, imNahen Osten und Taiwan aufgegeben hatte. Im Lebensversicherungsgeschäft klingelten die Kassen. Obwohl die Bruttoprämien sanken, stieg der BOP der Sparte markant um 16%.
Zum Anstieg haben alle Segmente beigetragen. Zurich ist weiter auf Sparkurs. Zwar wurde der geplante Abbau von 8.000 Stellen aufgehoben. Dennoch kommt es am Hauptsitz im Zuge einer Neuorganisation zu Entlassungen. Davon betroffen sind Funktionen im Bereich Finanzen und Controlling. Insgesamt sollen bis Ende 2019 1,5 Mrd $ eingespart werden. Davon wurden bis Ende Juni 550 Mio $ erreicht. Der Hebel wurde insbesondere bei der IT und Verträgen mit Lieferanten angesetzt.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.