Kartellamt unterstellt Banken unlautere Methoden bei Online-Bezahldiensten. Kreditwirtschaft soll Geschäftsbedingungen geändert haben, um Rivalen vom Markt zu drängen.
Nach dem Streit um die Automatengebühren legt sich das Bundeskartellamt erneut mit der deutschen Bankenbranche an. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (Mittwochsausgabe) unterstellt die Behörde der Kreditwirtschaft, ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) geändert zu haben, um einen unliebsamen Rivalen im Bereich Onlinezahlung aus dem Markt zu drängen. Dabei handelt es sich laut der Zeitung um den Mittelständler Payment Network, der den Internetdienst Sofortüberweisung.de betreibt. Das Unternehmen steht in Konkurrenz zum Bezahlservice Giropay, hinter dem die Genossenschaftsbanken, die Sparkassen und die Postbank stecken.
Die von der Kreditwirtschaft Ende vergangenen Jahres geänderte AGB lege "den Schluss nahe“, dass das Geschäftsmodell von Sofortüberweisung.de "aus dem Markt gedrängt“ werden solle, heißt es in einem Schreiben des Kartellamts. Darauf deute auch der „enge zeitliche Zusammenhang“ zwischen der Neufassung der AGB und einem Rechtsstreit zwischen Giropay und Sofortüberweisung.de hin. Ein Kartellamtssprecher bestätigte der Financial Times Deutschland, dass der Vorgang geprüft werde.