Das Chaos an den Märkten zog zu Beginn der Krise auch den Goldpreis mit nach unten. Nachdem sich die Lage jetzt vorerst beruhigt hat, gewinnt Gold langsam an Fahrt. Jetzt einsteigen?
von Jakob Fehner
Das "Coronavirus" beherrscht nicht nur die Schlagzeilen, sondern verändert auch unser Leben. Die Pandemie zerstört die Volkswirtschaften und zwingt die Zentralbanken dazu, Billionen Dollar an neuem Geld zu drucken. Wenn die weltweite Pandemie überwunden ist, wird das Leben, wie wir es kannten, nicht mehr dasselbe sein. Was die Zukunft für uns bereithält, ist schwerlich zu erraten. Aber gerade diese Ungewissheit ist Gift für die weltweiten Finanzmärkte, die sich nach wenigen Wochen bereits in einer beispiellosen Schieflage wieder finden.
Beispiellose Zeiten: Erst Deflationsschock, dann Inflation und Goldpreisexplosion?
Anleger agieren unter hochvolatilen Marktbedingungen wie diesen völlig irrational. Das bietet uns riesige Chancen, wie sie nur einmal im Leben vorkommen. Denn: Die Menge an Geld, die weltweit gedruckt wird, ist unbekannt und es braucht keinen Harvard-Abschluss, um zu verstehen, wie die Konsequenzen in absehbarer Zeit aussehen werden: Inflationäre oder gar hyperinflationäre Zeiten stehen vor der Tür.
Deshalb ist es zwingend nötig einen Teil Ihres Vermögens in Gold und/oder Silber zu halten. Wie in der Vorwoche zu sehen war ist der Goldpreis mit einem Wochenplus von satten 130 US-Dollar bereits "auf Steroiden". Von einem neuen Allzeithoch ist Gold nun nur noch etwa 20% entfernt. UND: Physisches Gold können Sie inzwischen kaum noch ergattern, denn viele Goldshops sind ausverkauft oder verlangen für das knappe Material horrende Aufschläge. Das kommt nicht von Ungefähr!
Rettung im Jahrhundertcrash: Gold & Goldaktien:
In diesem Umfeld wird sich ein ausgewogenes Portfolio mit einem hohen Anteil an Gold- und Silberaktien auf Sicht weniger Wochen zehnmal auszahlen, denn es kann die Verluste der noch immer heillos überteuerten Blue-Chips ausgleichen oder sogar mehr wettmachen.
Wer sein Kapital in den kommenden Monaten erhalten oder gar vermehren möchte, kommt nun an physischen Münzen, Schmuck und Goldbarren nicht mehr vorbei, falls man diese überhaupt noch bekommt. Aktuell sind weltweit etwa 130 Minen aufgrund der Corona-Problematik geschlossen, etwa die Hälfte stammt aus dem Gold & Silberbereich.
Zudem wurden drei der weltgrößten Schweizer Raffinerien, die Edelmetalle in Barren gießen, geschlossen. Auch die U.S. Mint und die Royal Canadian Mint produzieren vorerst nichts mehr. Somit trifft eine rasant steigende Goldnachfrage auf ein immer knapperes Angebot – eine explosive Mischung!
Große, mittlere und kleine Player auf dem Radar
Umso unverzichtbarer sind Goldaktien geworden. Die großen Player wie Newmont (WKN:853823), Barrick (WKN:870450) oder Newcrest Mining (873365) gehören zum aktuellen Zeitpunkt in jedes Depot.
Wie gut der Schutz des Portfolios durch eine Beimischung der bereits produzierenden Goldunternehmen ist, zeigt ein Blick auf den obigen Chart des GDX-Indexes (WKN:A12CCL), in welchem die größten Produzenten zusammengefasst sind. Dieser war zum Ende der letzten Woche schon fast wieder auf dem Niveau von Anfang März.
Um in der nun für alle Anleger sichtbar anrollenden Goldhausse richtig positioniert zu sein, eignen sich übrigens auch die Produzenten aus der zweiten Reihe wie K92 Mining (WKN:A2AJL3 – TSXV:KNT), Equinox Gold (WKN:A2PQPG) oder Great Bear (WKN:A2AK0W). Hier ist das Kurspotenzial sogar noch etwas höher, da diese Unternehmen etwas schwerer als die Großen von der ersten Krisenlawine getroffen wurden und sich nun rasch erholen dürften.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage ist für uns eines der wichtigsten Argumente bei den Goldaktien die vorhandene Cash-Reserve. Allen Unternehmen die momentan auf vollen Geldkoffern sitzen, werden sich in den nächsten Wochen riesige Gewinn- und Übernahmechancen auftun. Das gilt natürlich auch für die kleineren Exploreraktien (Juniors), die van Eck im GDXJ-Index (WKN:A12CCM) zusammenfasst.
Denn wenn wir davon ausgehen, dass die großen Player sich zunächst erholen werden und dann gemeinsam mit dem Goldpreis in Richtung Allzeithoch marschieren, werden die riskanteren Junior Explorer in den nächsten Wochen so richtig durchstarten. Wer also auf einen steigenden Goldpreis setzt, sollte einen kleinen Teil seines Geldes auch in diesen Sektor stecken.
Unser absoluter Favorit in diesem Bereich ist das Unternehmen Turmalina Metals (WKN:A2PVJL – TSXV:TBX). Zum einen, weil Turmalina in Argentinien und Peru über extrem hochgradige Goldvorkommen verfügt, die bereits vor der Krise viel zu niedrig eingepreist waren (siehe nächster Absatz).
Aber auch weil die Kanadier erst vor wenigen Wochen eine Finanzierung in Höhe von 9 Mio. CAD (6,2 Mio. EUR) abschließen konnten und nun insgesamt rund 9 Mio. EUR auf der Bank liegen haben. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell ca. 15 Mio. EUR, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die eigentlichen Vermögenswerte der Firma mit der Differenz von 6 Mio. bewertet werden. Eine offensichtlichere Unterbewertung existiert wohl kaum.
Von Turmalinas Ergebnissen träumen Geologen
Apropos Vermögenswerte: Ende 2019 starteten die Untersuchungen bei Turmalinas (WKN:A2PVJL) Hauptprojekt „San Francisco“ in Argentinien. Bereits zu Beginn wurden bei mehreren Bohrungen hochgradige Gold- und Silber-Gehalte entdeckt, darunter 6.31 g/t Gold, 122 g/t Silver und 0,88% Kupfer über 36,95 Meter, was einem herausragenden Gold-Equivalent von 8,7 g/t entspricht.
In einer der Gesteinsproben fand man 79 g/t Gold, 385 g/t Silver und 7,7% Kupfer - das sind unglaubliche Werte!
Da wundert es nicht, dass das Management selbst seit geraumer Zeit große Mengen an Aktien selbst kauft. Ein Blick in das kanadische Insider-Register www.ceo.ca, wo die Börsen die Aktienkäufe von mit den Unternehmen verbundenen Personen auflisten zeigt, dass CEO Bryan Slusarchuk seit längerem regelmäßig zum Marktpreis Aktien einkauft. Ein besseres Zeichen, dass Slusarchuk vom Erfolg seiner Goldmine überzeugt ist und an eine langfristige Vervielfachung glaubt, gibt es nicht.
Wem Turmalina (WKN:A2PVJL) übrigens noch nicht genug ist, der könnte bei Prime Mining (WKN:A2PRDW) einen Einstieg wagen. Auch dieser Goldexplorer mit Minen in Mexiko wurde vom Markteinbruch gebeutelt und ist aktuell besonders günstig zu haben. Bisher wurden von Unternehmensseite Goldvorkommen in Höhe von 500.000 Unzen bestätigt. Beim aktuellen Marktpreis von Gold wären das über 800 Mio. USD (731 Mio. EUR). Ganz nebenbei: die Marktkapitalisierung von Prime (WKN:A2PRDW) liegt Ende März bei rund 14,5 Mio. Euro.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass eine Krise auch immer eine Chance ist. Wer jetzt bewusst auf Gold setzt und sich dabei mit physischem Gold, produzierenden Minen- und spekulativen Explorer-Aktien eindeckt, kann eigentlich in den kommenden Monaten nur gewinnen. Bei der Auswahl sollte man wie gesagt auf die vorhandenen Cash-Reserven schauen, da viele Unternehmen einen Großteil ihrer Marktbewertung mit den vorhandenen Barreserven auf dem Konto bereits rechtfertigen.
Während also Regierungen in den nächsten Jahren vor großen Problemen stehen dürften und ausufernde Rettungsmaßnahmen mit frischgedrucktem Inflationsgeld finanzieren, sollten sich die Bürger durch eine clevere Diversifizierung vor der anstehenden Enteignung schützen. Mit der von uns oben beschriebenen Strategie lässt sich sogar ein regelrechtes Vermögen verdienen.