Die negative Reaktion des Goldpreises auf die Wahl von Donald Trump ist nur eine Atempause auf dem Weg nach oben. Schließlich war der Goldpreis seit Jahresanfang schon um 30% gestiegen.
Von Claus Vogt
Auf die Bekanntgabe des Wahlsiegs von Donald Trump hat der Goldpreis mit einem Rückgang von 2,7% reagiert. Daraufhin wurde die Frage an mich gerichtet, ob sich durch diesen Wahlausgang die fundamentalen Rahmenbedingungen für Gold womöglich verschlechtert haben. Die Antwort ist ein klares Nein, das Gegenteil ist der Fall.
Zwei fundamentale Triebfedern der Goldhausse der vergangenen Jahre sind eine laxe Geldpolitik und stark steigende Staatsschulden. Seit die Biden-Regierung als Reaktion auf den Russland-Ukraine-Krieg den Einsatz des Dollar basierten Währungssystems als Waffe gegen Russland veranlasst hat, sind Goldkäufe von Zentralbanken als dritte wichtige Triebfeder hinzugekommen. Keine dieser drei Säulen der Goldhausse wird durch die von Trump in Aussicht gestellte Politik geschwächt, zwei sogar zusätzlich gestärkt.
Zunahme der Staatsschulden und laxe Geldpolitik
Die von Trump während seines Wahlkampfs angekündigte Politik weiterer Steuersenkungen wird den Anstieg der bereits extrem hohen US-Staatsverschuldung beschleunigen. Und falls die sich seit geraumer Zeit ankündigende Rezession tatsächlich eintritt, wird es zu stark steigenden Sozialausgaben kommen, die die Verschuldung weiter nach oben treiben.
Um der drohenden Rezession entgegenzuwirken, hat die US-Zentralbank bereits mit Zinssenkungen begonnen und am Donnerstag dieser Woche die zweite Zinssenkung eines neuen Zinssenkungszyklus vorgenommen. Die laxe Geldpolitik, die man seit der Finanz- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 als das Markenzeichen der Fed bezeichnen kann, ist also zurück. Darüber hinaus wird Trump, der sich selbst ein Freund niedriger Zinsen genannt hat, zusätzlich Druck auf die Zentralbankbürokraten ausüben, um in seiner Amtszeit möglichst niedrige Zinsen durchzusetzen.
Die Kombination aus einer steigenden Staatsverschuldung und Zinssenkungen ist bullish für Gold. Die Politik des neuen US-Präsidenten spricht also für eine Fortsetzung der Goldhausse. Gestützt wird diese Prognose von unseren Prognosemodellen, die ebenfalls einen höheren Goldpreis erwarten lassen.
Goldpreis in $ pro Unze, 2022 bis 2024
Auf die Wahl Donald Trumps hat der Goldpreis mit einem Kursrückgang von 2,7% reagiert. Mittel- und langfristig ist Trumps angekündigte Politik jedoch sehr bullish für Gold. Quelle: StockCharts.com
Anhaltende Goldkäufe von Zentralbanken
Wie bereits erwähnt, haben zahlreiche Zentralbanken auf die Russlandsanktionen mit Goldkäufen reagiert. Der Sündenfall, das Währungssystem als Waffe zu missbrauchen, lässt sich nicht rückgängig machen. Er hat jedem Staatsmann gezeigt, dass Währungsreserven in Dollar oder Euro mit einem Federstrich eingefroren oder sogar enteignet werden können. Das lässt Zentralbanken von Ländern, die nicht als Freunde der USA oder der EU gelten, gar keine andere Wahl, als Währungsreserven in Gold anzulegen, um das politische Risiko auszuschalten.
Die Edelmetallhause geht weiter
Die negative Reaktion des Goldpreises auf die Wahl von Donald Trump sehe ich als eine weitere unbedeutende Atempause auf dem Weg nach oben. Schließlich war der Goldpreis seit Jahresanfang schon um 30% gestiegen. Da zu jedem Aufwärtstrend kleinere und manchmal auch größere Korrekturen gehören, empfehlen wir Ihnen, sie als Kaufgelegenheiten zu nutzen.
Diese Empfehlung gilt ausdrücklich auch für ausgewählte Edelmetallaktien. Welche Goldminenaktien wir zurzeit zum Kauf empfehlen – und welche Einzelaktie aus dem Kohlesektor jetzt unbedingt in Ihr Depot gehört – erfahren Sie in der aktuellen November-Ausgabe des Börsenbriefes Krisensicher Investieren von Claus Vogt und Roland Leuschel – kritisch, unabhängig und erfolgreich. Jetzt 30 Tage kostenlos.