Die Grünen fordern, dass die Bundesregierung jedes Jahr bis zu 100 Millionen Euro zusätzlich für die Erforschung des Klimawandels und seiner Folgen bereitstellt – auch, um einen besseren Katastrophenschutz zu gewährleisten.
Dabei müsse "die Forschung für die zivile Sicherheit stärker mit der Klimaforschung verschränkt werden, um die Ergebnisse in die Katastrophenszenarien der zuständigen Behörden einfließen zu lassen", heißt es in einem Antrag der Bundestagsfraktion, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Donnerstagausgaben) berichten.
"Bei Bevölkerungs- und Katastrophenschützern wachsen zurecht die Sorgen vor künftigen Verwerfungen durch die Klimakrise", sagte der forschungspolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, den Zeitungen.
"Uns fehlt es völlig an systematischen Untersuchungen darüber, wo unsere Infrastrukturen für die Folgen der Klimakrise besonders verwundbar sind und wie wir sie sichern können", so der Grünen-Politiker weiter. Im Antrag werden als Beispiele die Bewältigung von Extremereignissen wie Starkregen und Dürren genannt.
Ökonomisch stünden die Landwirtschaft und andere Wirtschaftszweige – von der Fischerei bis zum Tourismus – vor riesigen Herausforderungen. Auch die Frage, welche Krankheiten sich in Deutschland und weltweit verbreiteten, wenn die globale Temperatur steige, sei unzureichend erforscht.
Gehring kritisierte mit Blick auf den Katastrophenschutz den Bundesinnenminister: "Horst Seehofer hat diese Bedrohungsszenarien gar nicht auf dem Schirm, obwohl Klimaschutz gelebter Heimatschutz ist."
Foto: Grünen-Parteitag am 09.11.2018, über dts Nachrichtenagentur