AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat die gegen sie in einer Parteispendenaffäre erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.
"Die gegen mich erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit angeblich illegalen Parteispenden sind mir bislang nur aus den Medien bekannt", ließ sich Weidel am Freitag zitieren. Sie entbehrten jeder Grundlage und stellten den Versuch dar, sie "persönlich und politisch zu diskreditieren".
Die in den Medien berichteten Sachverhalte seien zudem "in wesentlichen Punkten falsch, unvollständig und tendenziös". Die AfD-Politikerin kündigte an, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln an der Aufklärung der betreffenden Sachverhalte mitzuwirken.
"Ich habe einen Rechtsanwalt mit der umfassenden Aufarbeitung des Sachverhalts und der Vorbereitung einer detaillierten Stellungnahme gegenüber den Behörden beauftragt", so Weidel.
Unterdessen steigt der innerparteiliche Druck auf Weidel, wegen der Spendenaffäre ihres Kreisverbands zurückzutreten. Der AfD-Landeschef von Baden-Württemberg, Ralf Özkara, sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, er halte es für "sehr befremdlich", dass sein Landesvorstand von einer zweiten Auslandsspende aus Belgien Weidels Kreisverband erst am vergangenen Donnerstag erfahren hatte.
Weidel steht schon wegen einer wohl illegalen Wahlkampfspende aus der Schweiz unter Druck, die während des Bundestagswahlkampfs 2017 in ihrem Kreisverband eingegangen war. Sollte sich herausstellen, dass Weidel von der Spende aus der Schweiz wusste, so Özkara, müsse sie "von allen Ämtern und Mandaten zurücktreten".
Auch AfD-Chef Jörg Meuthen, der aus dem Landesverband Baden-Württemberg stammt, sagte dem Focus, er habe von beiden Spenden "erst aus den Medien erfahren". Weidel habe ihm in einem Gespräch versichert, ihn nicht zu verdächtigen, den Skandal an die Medien durchgestochen zu haben. Weidel will sich am Freitagvormittag gegenüber dem AfD-Bundesvorstand in der Spendenaffäre erklären.
Foto: Alice Weidel, über dts Nachrichtenagentur