Die EU-Kommission fordert eine drastische Senkung des Treibhausgasausstoßes, um die Erderwärmung zu begrenzen. Europa solle im Jahr 2050 unter dem Strich keine Klimagase mehr emittieren, sagte EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).
"Klimaneutral zu werden ist der richtige Weg für Europa", so Arias Cañete weiter.
Die Brüsseler Behörde legt am Mittwoch ihre Langfriststrategie für die EU-Klimapolitik vor. Darin argumentiert die Kommission, die vollständige Dekarbonisierung binnen gut 30 Jahren sei nötig, um die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zudem werde die EU profitieren, wenn sie weltweit Vorreiter bei grünen Technologien sei.
Der Abschied vom CO2-Ausstoß binnen gut dreißig Jahren habe aber weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft und Bürger. "Einige Industrien, die mit fossilen Brennstoffen oder Bergbau zu tun haben, könnten verschwinden", so Arias Cañete. Durch Investitionen in umweltfreundliche Technologien entstünden aber anderswo neue Arbeitsplätze, unter dem Strich sei ein positiver Effekt zu erwarten.
Die Kommission schätzt den Bedarf an zusätzlichen Investitionen auf bis zu 290 Milliarden Euro jährlich. Der EU-Energiekommissar forderte auch die Bürger auf, ihr Verhalten anzupassen. "Sie sollten daran denken, wenn sie ihr Haus renovieren, ein neues Auto oder neue Elektrogeräte kaufen". Die Entscheidungen der Bürger hätten großen Einfluss darauf, ob die ehrgeizigen Ziele erreicht werden könnten.
Foto: EU-Kommission in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur