Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko setzt in der Krise um das Asowsche Meer auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Kanzlerin Merkel ist eine große Freundin der Ukraine. Im Jahr 2015 hat sie durch Ihre Verhandlungen in Minsk schon einmal unser Land gerettet, wir hoffen darauf, dass sie uns zusammen mit unseren anderen Alliierten noch einmal so sehr unterstützt", sagte Poroschenko der "Bild-Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
Die Welt müsse mit einer Stimme sprechen und man brauche sofort weitere Sanktionen angesichts der "unglaublichen russischen Aggression". "Putin muss unsere Soldaten sofort freilassen und gleichzeitig das Meer freimachen für den internationalen Schiffsverkehr. Es sind übrigens nicht nur ukrainische Handelsschiffe, die dort festhängen, sondern zu diesem Zeitpunkt auch drei deutsche Schiffe, die nicht weiterkommen", so der ukrainische Präsident.
NATO-Einsatz?
Poroschenko hat die Nato-Staaten um Unterstützung im Konflikt mit Russland gebeten und Marine-Schiffe für das Asowsche Meer gefordert. "Deutschland gehört zu unseren engsten Verbündeten und wir hoffen, dass in der Nato jetzt Staaten bereit sind, Marineschiffe ins Asowsche Meer zu verlegen, um der Ukraine beizustehen und für Sicherheit zu sorgen", sagte Poroschenko der "Bild" (Donnerstagausgabe). Russlands Präsident Wladimir Putin wolle nichts anderes als das Meer okkupieren.
"Die einzige Sprache, die er versteht, ist die Geschlossenheit der westlichen Welt. Wir können diese aggressive Politik Russlands nicht hinnehmen, erst war es die Krim, dann die Ost-Ukraine, jetzt will er das Asowsche Meer. Auch Deutschland muss sich fragen: Was wird Putin als nächstes tun, wenn wir ihn nicht stoppen?", so der ukrainische Präsident.
Foto: Petro Poroschenko und Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur