Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor einer vorschnellen Einführung einer CO2-Steuer in Deutschland gewarnt. "Eine CO2-Bepreisung will gründlich überlegt sein", sagte die SPD-Politikerin "Zeit-Online".
Sie wolle keinen Sturm der Entrüstung, sondern ein Konzept, "das funktioniert und Anreize gibt".
Sie verfolge eine "rote Umweltpolitik", die auch soziale Aspekte beachte. Weltweit favorisieren Klimawissenschaftler und Ökonomen eine Steuer, um CO2-Emissionen zu verteuern und Klimaschutz wirtschaftlich attraktiver zu machen.
Schulze will zunächst verschiedene Modelle durchrechnen, bevor auch Deutschland eine CO2-Steuer einführt. "Am wichtigsten ist mir, dass wir ein gut durchgerechnetes und sozial gerechtes Modell haben, damit uns nicht das Gleiche passiert wie in Frankreich", sagte sie mit Blick auf die seit Wochen andauernden Proteste im Nachbarland wegen geplanter Steuern auf Benzin und Diesel.
Schulze will, dass neben Klimaökonomen und Steuerexperten auch Sozialpolitiker Vorschläge erarbeiten. "Ich will sicher sein, dass die Krankenschwester in Münster, die in die Stadt pendelt, weil die Wohnungen in Münster so teuer sind, auch in Zukunft noch pendeln kann. Und ich will sicher sein, dass nicht allein die Mieter die Last höherer Heizölpreise tragen, die ja in ihrer Wohnung nicht mal eben die Heizung austauschen können", sagte sie "Zeit-Online".
Foto: Svenja Schulze, über dts Nachrichtenagentur