Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin für Digitalisierung, sieht Deutschland bei Flugtaxis als Weltmarktführer. In unserem debokarnisierten Land surren demnächst Batterie-Drohnen durch die Luft und bringen Mensch und Fracht bequem ans Ziel.
Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt:
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass Europa sowohl bei der Entwicklung von Flugtaxis als auch bei der Regulierung die Nase vorn haben kann. Mein Ziel ist es jedenfalls, dass Deutschland in dieser neuen Technologie Weltmarktführer wird“
von Gaby Röhr
Digitalisierte Luftnummer? Man wird ja wohl noch träumen dürfen…Wir wissen nicht, ob und was CSU-Bärchen Dorothee Bär (40), Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, nächtens so träumt. Aber wenn sie träumt, scheinen es nur Großträume zu sein. Oder sind es am Ende doch nur Tagträume?
Jedenfalls versprach sie anlässlich der Vorstellung des „CityAirbus“ am Montag in Ingolstadt selbstbewußt, Motto: Na klar … Flughäfen üben wir noch, aber Flugtaxis schaffen wir!
In Ingolstadt waren die ortsüblichen Honoratioren aufgelaufen, um gemeinsam mit der jungmuttihaften Digitalisierungsministerin Bär und Verkehrsminister Scheuer (auch CSU) das neue Wunderwerk deutscher Luftfahrt-Technik in wohlgefälligen Augenschein zu nehmen.
Dummerweise tat dies dann offenbar doch nicht das, was es tun sollte … es fliegt nämlich nicht. Noch nicht oder vielleicht auch nie ? Nach Ingolstadt jedenfalls flog das hochgepriesene auch nicht mit eigenen Flügeln – das Fluggerät der Zukunft mußte noch auf einem Tieflader hertransportiert werden!
Digi-Bärchens Kamikaze
Geplant ist der elektrische Senkrechtstarter mit acht Rotoren als Alternative zum traditionellen Nahverkehr, der insbesondere in Großstädten Anwendung finden soll. Angedacht sind anfangs die Strecken von Flughäfen in die Stadtzentren. Der CityAirbus kann dabei bis zu vier Passagiere mit maximal 50 km Reichweite – entspricht ca. 15 Minuten Flugzeit - transportieren.
Überwältigend ist das nicht! Bedenkt man, dass zum Beispiel die Entfernung vom Franz-Josef-Strauß- Airport (Gott hab ihn selig – er fehlt uns!) ins Zentrum von München schon knapp 30 km beträgt, dann bleibt da nicht mehr viel Karenz. Gegenwind, Seitenwind fordern womöglich zusätzliche Leistung … Akkus reagieren zudem auf Kälte äußerst nachlassend.
Beim E-Auto ist ein Leistungsschwund nur lästig und ärgerlich und - da am Boden - verhältnismäßig leicht zu regeln (wo ist die nächste intakte! Stromtanke?). Jedoch in der Luft? Leute, das wird eng! Und sooo eng am Limit würde kein vernünftiger Pilot fliegen! Ach so, bei „Digi-Bärchens“ Traum fliegt ja gar kein Pilot mehr mit … die CityFliegerchen fliegen autonom, selbstständig, von ganz, ganz allein … Na dann !! Aber wer setzt sich in so ein Kamikaze-Teil rein außer vielleicht leicht suizidal angehauchten Abenteurer?
Träumerle Bär weiter: „ Fakt ist: Der Luftverkehr lässt sich in vielerlei Hinsicht sogar leichter und sicherer regeln als der Straßenverkehr, weil es hier zum Beispiel keine Fußgänger und Fahrradfahrer gibt. Und mit dem autonomen Fliegen wird es noch leichter.“
Kinder in Kobalt
Autonom - leichter? Da sträuben sich doch allein schon dem gesunden Menschenverstand die Haare! Wie kann das Ganze überwacht werden? Wie wird es gesteuert? Was ist mit der Cyber Sicherheit? Wie können unberechtigte Eingriffe verhindert werden? Alte Luftfahrtregel: Runter kommen sie immer! Beruhigend, gell Frau Staatsministerin ?!
Von Rohstoffen wie Kobalt und Lithium für die 650 kg schweren Batterien des Elektrofliegers, die unter menschenverachtenden (Kinder in Kobaltminen!) und extrem umweltschädigenden Bedingungen (Absenkung Grundwasserspiegel in Chile) abgebaut werden, ist dabei noch nicht die Rede. Zudem stehen diese nach derzeitigem Kenntnisstand nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung. Aber was interessieren einen echten grünlinks Ideologen schon solche Marginalien, auch mit der CSU-Raute im Herzen.
„Flugtaxi kann durch die Gegend …“
So schön der alte Menschheitstraum vom unbegrenzten Fliegen auch sein mag, die Lösung sehen wir hier noch nicht. Es war, wie so oft, viel Wirbel um wenig. Aber wenigstens das wollte und musste Staatsministerin Bär liefern.
Noch vor Antritt ihres Digital -Amtes hatte sie nämlich getönt, Digitalisierung sei ja nicht nur der Breitbandausbau (der nun wirklich wichtig wäre!), sondern es ginge um Mobilität. „Hab ich die Möglichkeit, auch zum Beispiel mit einem Flugtaxi durch die Gegend zu können“ präzisierte sie im besten Deutsch für Staatsminister und sie wolle „Visionen aufzeigen“.
Diese Vision war nun in Ingolstadt zu begutachten. Sehr schick, aber nix flieg. Außer Spesen nichts gewesen. Nur ein Potemkinsches Dorf. Mal wieder…