Die Kern- und Extrahaushalte des Öffentlichen Gesamthaushalts haben nach vorläufigen Ergebnissen der vierteljährlichen Kassenstatistik im Jahr 2018 einen Finanzierungsüberschuss erzielt – in Abgrenzung der Finanzstatistiken – von 53,6 Milliarden Euro.
Der kassenmäßige Finanzierungssaldo der Kern- und Extrahaushalte des Öffentlichen Gesamthaushalts war seit 2014 stets positiv und erreichte 2017 mit 61,9 Milliarden Euro den bisherigen Spitzenwert, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Der Bund erzielte im Jahr 2018 einen Finanzierungsüberschuss von 12,5 Milliarden Euro.
Das waren 18,2 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist hauptsächlich in einem Basiseffekt begründet, da dem Extrahaushalt des Bundes "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" im Jahr 2017 einmalige Einnahmen in Höhe von 24,1 Milliarden Euro zugeflossen waren.
Die Länder wiesen für das Jahr 2018 einen Finanzierungsüberschuss von 20,2 Milliarden Euro (+8,1 Milliarden Euro) aus, so das Statistikamt weiter. Für die Gemeinden und Gemeindeverbände errechnet sich für das Berichtsjahr 2018 ein Finanzierungsüberschuss von 9,8 Milliarden Euro (-0,9 Milliarden Euro). Die Sozialversicherung erreichte im Jahr 2018 einen Finanzierungsüberschuss von 11,2 Milliarden Euro (+2,7 Milliarden Euro).
Hohe Steuereinnahmen sorgten für Einnahmenzuwachs um 3,7 Prozent Der kassenmäßige Finanzierungssaldo errechnet sich im Wesentlichen aus der Differenz der Einnahmen und der Ausgaben der Kern- und Extrahaushalte des Öffentlichen Gesamthaushalts, so das Bundesamt. Die öffentlichen Einnahmen erhöhten sich im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 1.482,1 Milliarden Euro.
Maßgeblich hierfür war der Zuwachs bei den Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben um 5,2 Prozent auf 1.313,5 Milliarden Euro. Sie stiegen beim Bund um 3,7 Prozent und bei den Ländern um 6,2 Prozent. Der Zuwachs bei den kommunalen Steuereinnahmen betrug 5,5 Prozent, so die Statistiker weiter.
Die Beitragseinnahmen der Sozialversicherung, die zu den steuerähnlichen Abgaben zählen, erhöhten sich um 4,4 Prozent auf 534,1 Milliarden Euro. Ausgaben stiegen um 4,4 Prozent - davon Sachinvestitionen um 6,2 Prozent Die öffentlichen Ausgaben stiegen demgegenüber um 4,4 Prozent und summierten sich auf 1.428,5 Milliarden Euro.
Im Einzelnen erhöhten sich die Ausgaben für das Personal gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent auf 293,7 Milliarden Euro und die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand um 4,0 Prozent auf 408,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Sachinvestitionen erhöhten sich binnen Jahresfrist um 6,2 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro, so das Bundesamt.
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