Vertraulicher Bericht der Bundesregierung warnt vor Problem-Migration aus Nigeria. 2018 stellten rund 11.000 Nigerianer einen Asylantrag.
Die Bemühungen der Bundesregierung um einen Rückgang der illegalen Migration aus Nigeria nach Europa haben bisher keinen Erfolg gehabt. Das belegt jetzt ein als vertraulich eingestufter („Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“) der Bundesregierung zur Problem-Migration aus dem westafrikanischen Staat, der BILD (Montag) exklusiv vorliegt.
Laut dem Bericht kommen aktuell mehr Nigerianer nach Deutschland als in den vergangenen Jahren. 2018 stellten rund 11.000 Nigerianer einen Asylantrag und rangierten damit auf Platz 5 der Herkunftsländer. Im ersten Quartal 2019 gab es bisher gut 4000 Asylanträge nigerianischer Staatsangehöriger.
Mehr Asylbewerber kamen nur aus Syrien (knapp 11 000) und aus dem Irak (4100). Die Gesamtschutzquote für Nigerianer betrug 2019 bislang nur 8,4 Prozent. Bei Syrern sind es im Vergleich dazu 85,6 Prozent. Die Klagequote abgelehnter Asylbewerber aus Nigeria liegt laut dem Regierungsbericht mit 75,7 Prozent „sehr hoch“. Die Klagequote allgemein liegt bei 53,6 Prozent.
Laut dem Bericht, der BILD vorliegt, sind derzeit knapp 69.000 Nigerianer in Deutschland (Stand: Ende Februar 2019) „aufhältig“. Damit lebt nach Italien (106.000 Nigerianer) und Großbritannien (102.000 Nigerianer) die drittgrößte nigerianische Gemeinde innerhalb Europas inzwischen in Deutschland. Gut 10.000 Nigerianer in Deutschland sind derzeit „ausreisepflichtig“ (Stand: Ende Februar 2019). Ihre Zahl ist laut dem Regierungsbericht seit dem Jahr 2014 (2400 ausreisepflichtige Nigerianer) um 314 Prozent gestiegen.
Derzeit werden 7800 ausreisepflichtige Nigerianer aber aus unterschiedlichen Gründen in Deutschland „geduldet“. Die Abschiebungen – 2018 gelangen 883 Rückführungen – gelingen nur schwer und sind laut den internen Unterlagen, die BILD vorliegen, mit „erheblichem Aufwand verbunden“.
Die Gründe dafür sind laut dem Regierungsbericht zum einen „die lange Flugzeit“ und zum anderen die „hohe Gewalttätigkeit“ der Betroffenen, die 2018 für den Einsatz von „drei Polizeivollzugsbeamten pro Nigerianer“ sorgten. Immer mehr Nigerianer in Deutschland werden laut den internen Unterlagen offenbar Teil der organisierten nigerianischen Kriminalität (OK) hierzulande.
Und laut dem Regierungspapier gibt es inzwischen sogar „ernstzunehmende nachrichtendienstliche Hinweise, dass Deutschland für nigerianische OK-Gruppierungen zunehmend attraktiver wird“. Dabei sind die nigerianischen Gruppen vor allem im Menschenhandel, der sexuellen Ausbeutung und der Schleuser-Kriminalität aktiv.