Verdi-Chef Frank Bsirske attackiert die AfD: "Mit ihrer Politik tritt diese Partei Arbeitnehmerinteressen mit Füßen".
Verdi-Chef Frank Bsirske hat die AfD vor dem 1. Mai hart attackiert. "Mit ihrer Politik tritt diese Partei Arbeitnehmerinteressen mit Füßen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagsausgaben).
Die AfD plädiere für ein Zurück in nationale Beschränktheit, sie wolle raus aus dem Euro und der EU: "Das ist die falsche Antwort auf die globalen Herausforderungen: Klimawandel, Fluchtbewegungen, Finanzkrisen, Terrorismus, internationale Handelskonflikte erfordern ein Mehr an Zusammenarbeit und Miteinander. Der Welt geht es nicht dann am besten, wenn jeder nur an sich denkt."
Bsirske warf der AfD "kalten Wirtschaftsliberalismus" vor. "Leute wie Meuthen wollen die Arbeitslosen- und Rentenversicherung abschaffen. Jeder soll privat vorsorgen", sagte er. "Die AfD fordert die Wiedereinführung der D-Mark, was einen Aufwertungsschock zur Folge hätte. Den Marsch in die Wirtschaftskrise zum Parteiprogramm zu machen – was für ein Schwachsinn!"
AfD-Mitglieder seien jedoch bei Demonstrationen zum 1. Mai willkommen, wenn sie dorthin kämen, um die Forderungen der Gewerkschaften zu unterstützen. "Ich bin gegen pauschale Unvereinbarkeitsbeschlüsse", sagte der Verdi-Chef. Das gelte jedenfalls für das Stadium, in dem sich die AfD im Augenblick befinde.
"Statt auf administrative Methoden zu setzen, müssen wir die inhaltliche Auseinandersetzung suchen – in der Öffentlichkeit ebenso wie in den Betrieben und auch innerhalb der Gewerkschaften." Bsirske sagte, man müsse sich jedoch mit den sozialen Ursachen von Protestwahlverhalten auseinandersetzen und mit den Sorgen der Menschen, zum Beispiel was bezahlbaren Wohnraum und was ihre Absicherung im Alter angehe.
"Man muss für faire Löhne sorgen, für mehr Tarifbindung und starke Betriebsräte. Dort, wo es Tarifverträge gibt und Betriebsräte, hat die AfD erwiesenermaßen schlechte Karten", sagte der Verdi-Chef.