"Rechtspopulismus-Forscher" Quent sieht AfD im Osten auf Regierungskurs. Die Union habe im Osten „kein progressives Gegengewicht mehr".
Nach Einschätzung des Rechtspopulismus-Forschers Matthias Quent könnte das schlechte Europawahl-Ergebnis der etablierten Parteien in Ostdeutschland der AfD bei den anstehenden Landtagswahlen in die Hände spielen.
Die Union habe im Osten „kein progressives Gegengewicht mehr, vor allem, weil die Linkspartei massiv an Stimmen verloren hat und die Grünen im Osten nur geringe Zugewinne verzeichnen können“, sagte der Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena dem Handelsblatt.
„Das macht in Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen eine Regierung in Sachsen, Brandenburg und Thüringen ohne rechtsradikale Beteiligung praktisch unmöglich.“ Aus Thüringer Sicht bedeute das, so Quent: Es drohe, dass der AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke künftig „den Takt der Landesregierung bestimmt“. In Sachsen sei die „Gefahr der rechtsradikal en Machtübernahme noch größer“.