Die SPD im CO2-Fieber auf Stimmenfang: Höhere Steuern auf SUV und Flugreisen, weniger Fleisch für's Volk um den Planeten abzukühlen. Ob das die Partei vor einem weiteren Abstieg bewahrt?
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert einen Kurswechsel in der Klimapolitik und setzt dabei auch auf eine Veränderung der Lebensgewohnheiten der Deutschen.
Der SPD-Politiker will die Besitzer von SUVs stärker zur Kasse bitten. „Wer große Autos fährt, der muss auch bereit sein für die Klimafolgen aufzukommen“, sagte Weil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.Freitagsausgabe) mit Blick auf den SUV-Boom in Deutschland.
„Wir müssen über Bonus- und Malus-Systeme nach der Größe des Fahrzeugs sprechen“, sagt Weil, der auch zu den einflussreichsten Mitgliedern im Aufsichtsrat des VW-Konzerns zählt.
Der SPD-Politiker fordert auch eine höhere Besteuerung von Flugreisen. „Es kann nicht vernünftig sein, dass es preiswerter ist, von Hannover nach München zu fliegen als mit der Bahn zu fahren“, sagte Weil der F.A.Z. Er fordert deshalb, dass Kerosin in Europa nicht länger steuerfrei bleiben darf.
Ein Umdenken fordert der SPD-Politiker auch beim Fleischkonsum, der ebenfalls zu großen CO2-Emmissionen führt. Die Bürger müssten mehr auf das Tierwohl achten, sagte Weil. „Mehr Tierwohl heißt kleinere Bestände, kleinere Bestände sind gut für das Klima, weil dann weniger CO2 emittiert wird.“