Hitze-Hetze statt Sommerspaß: Ist CO2 die Währung der Zukunft? Haben wir bald alle einen implantierten Chip, der tötet, wenn CO2-Budgets aufgebraucht wurden? „In Time - Deine Zeit läuft ab“ ist eine dystopische Zukunftsvision, die 2011 in die Kinos kam.
von Michael Mross
„In Time - Deine Zeit läuft ab“ ist eine dystopische Zukunftsvision, die 2011 in die Kinos kam. Aufgrund einer Genmanipulation hört der Alterungsprozess mit 25 Jahren auf. Danach bleibt noch 1 weiteres Jahr Lebenszeit – außer man gewinnt weitere Lebenszeit durch Arbeit, Schenkung oder Diebstahl hinzu. Läuft das Zeitkonto jedoch ab, stirbt der Mensch.
Zeit als Währung und gleichzeitig Hindernis für eine Überbevölkerung – soweit ist die Gentechnik glücklicherweise noch nicht. Aber: wir bewegen uns auf eine ähnlich dystopische Zukunft hinzu. CO2 als „Währung.“
Nach Greta Thunberg und Fridays for Future, die die Regierung dankend annahm, um so endlich auch (überwiegend natürliche!) Bestandteile der Luft besteuern zu können, begann der CO2-Wahnsinn erst richtig. FDP und AfD beklagten zwar, dass es spätestens dann zu weit ging, als Wolfgang Schäuble, sich zwei 100-Euro-Banknoten als Zöpfe an den Kopf haltend und Greta Thunberg persiflierend, Olaf Scholz im Plenarsaal zur durchgebrachten CO2-Steuer gratulierte. Aber sie blieben auf verlorenem Posten.
Nahe Zukunft: Inlandsflüge abgeschafft – Deutsche Bahn weiter unzuverlässig
2022 ging, wie von der Klimakanzlerin Angela Merkel – die Fridays for Future befürwortete, aber einst nur für die Vereidigung ihrer Nachfolgerin zur Verteidigungsministerin das komplette Parlament aus der Sommerpause einfliegen ließ – verfügt, das letzte AKW vom Netz. 2030 kam das Aus für den Energieträger Kohle. Die Stromindustrie machte in den folgenden Jahren Milliarden Schadenersatz vor geheim tagenden Schiedsgerichten geltend – die Schiedsurteile sind bis heute Verschlusssache.
Inlandsflüge wurden per 2035 abgeschafft, so wie es die Grünen forderten. Der erst 5 Jahre später fertiggestellte Hauptstadtflughafen BER wurde ein Beton-Biotop und der Natur überlassen. Natürlich fliegen Reiche und Politiker weiterhin – und auch im Inland. Sie verfügen entweder über ausreichend CO2-Guthaben oder pochen auf Sicherheit.
Der gemeine Bürger jedoch bleibt auf die Deutsche Bahn oder wenige Mitfahrgelegenheiten angewiesen. Ein leitender Angestellte aus Hamburg muss für einen geschäftlichen Termin in München jeweils einen Tag für An- und Abreise einplanen – fürs Klima und weil die Deutsche Bahn ihre CO2-Bilanz nicht überstrapazieren, der ICE nicht mit 700 km/h durch die klimaneutrale Republik rasen kann.
Bereits 2019 war CO2 – bzw. seine äquivalenten Emissionen – handelbar an Börsen. Wer CO2 sparte, erhielt ein Zertifikat und konnte es dem verkaufen, der zu viel auszustoßen drohte. Wer Ökostrom produzierte, erhielt pro 1.000 Kilowattstunden ein Öko-Zertifikat, welches er z.B. der Atomstromindustrie verkaufen konnte, worauf diese dann 1.000 Kilowattstunden „grünen AKW-Strom“ an dumme Verbraucher als Ökostrom weiterreichen konnte.
Doch bereits 10 Jahre später ist der CO2-Handel nicht mehr auf die Industrie beschränkt. Unter Übernahme der Daten des Bundeszentralamts für Steuern hat jeder Bundesbürger ein CO2-Konto eingerichtet bekommen mit einem nach Lebensalter, Familienstand und Kinderanzahl variierenden Kontingent an zugelassenen CO2- und äquivalenten Emissionen.
Deutschland nach 2035: Zur Steuererklärung gesellt sich die Emissionserklärung
Das CO2-Konto wird durch Reisen per Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff, den Besitz eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor, aber auch durch den Besitz von Haustieren über 1 kg Körpergewicht belastet. Guthaben kann jedoch hinzugefügt werden. Zur Steuererklärung gesellt sich die vom vereidigten Klimasachverständigen erstellte Emissionserklärung.
Wer seinen Müll stets trennt und keine Verwarnung von den Stadtwerken erhielt, wer auf Reisen verzichtet, sein Einfamilienhaus mit Solaranlage ausstattet oder im freiwilligen ökologischen Jahr aufforstet oder Plastik fischt, kann seinem Emissionskonto Guthaben hinzufügen.
Wer reich ist, der kauft sich das Emissionsguthaben für die Karibikkreuzfahrt einfach hinzu. Schlecht ergeht es dem, der sein Guthaben vor Jahresende aufbraucht, ein Verlustvortrag ist nur in Ausnahmefällen möglich. Das Emissionskonto zu überziehen sanktioniert der Staat mit Strafzahlung und Beschlagnahme der Emissionsverursacher.
Hunde eingeschläfert, Autos abgewrackt
Der Hund - ebenfalss ein CO2-Sünder - wird beschlagnahmt, versteigert oder klimaneutral eingeschläfert (Siehe Neues Deutschland: Lasst uns die Köter abschaffen). Das Kfz mit Verbrennungsmotor abgewrackt oder zu Gunsten des Fiskus in die Dritte Welt verkauft – denn klimaneutral ist Deutschland, aber nicht Afrika.
Doch mit illegaler Müllentsorgung, dank EU-Freizügigkeit über die Nachbarstaaten gebuchten und angetretenen Reisen, schlicht nicht angemeldete Haustiere und Emissionsguthaben-Schenkungen von den reisemüden oder gar bereits im Heim vegetierenden Großeltern, schlägt der Bürger dem Staat immer noch Schnippchen. Emissionsbetrug wird von der Ordnungswidrigkeit zur Straftat, im besonders schweren Fall drohen wie bei der Steuerhinterziehung bis zu 10 Jahre Haft.
2047 - Blick nach China: CO2- statt Gesinnungs-Chip
Der Staat lässt sich jedoch nicht betrügen. Es sind ohnehin nur noch wenige Jahre bis das von der einstigen EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen ausgerufene Ziel – Europäische Klimaneutralität 2050 – zu erreichen ist.
Die kommunistische Diktatur in China hat bereits 2014 angefangen, ein zunächst freiwilliges „Sozialkreditsystem“ (Gesinnungspunkte) einzuführen und es bereits ab 2030 geschafft, einen Großteil der Bevölkerung wie Tiere „zu chipen“. Die richtige Haltung, gar eine Parteimitgliedschaft, bringen Punkte. Das Aufrufen verbotener Seiten, verdächtigte Bewegungen führen zum Verlust der Punkte. Diese Idee greift Deutschland auf, jedoch mit anderem Ziel.
Gechipte Bundesbürger würden nicht nur die Emissionsüberwachung erleichtern, sondern auch generell die Kriminalitätsbekämpfung wie auch das Sozialsystem entlasten: Krankenversicherungsstatus, Sozialhilfebezug, alles ist jederzeit und überall auslesbar. Wer nun versucht, sein Emissionskonto zu überziehen, wird nicht nur erfasst, sein Einkauf, seine Reisebuchung wird auch automatisch storniert.
In ferner Zukunft: Überbevölkerung, Emissionswahnsinn – ist das Konto leer, ist das Leben vorbei
In noch ferner Zukunft ist dann alles wieder einfacher. Statt „In Time - Deine Zeit läuft ab“ im Kino heißt es in der Realität „Emission – Dein Guthaben ist aufgebraucht“: Mit weit mehr als 9 Milliarden Menschen auf dem Planeten, einem klimaneutralen Westen und „Emissionskolonien“ in Afrika und „Smoginseln“ in Asien, blieb nur noch die radikalste aller Lösungen.
Emissionsguthaben aufgebraucht, Licht aus. Der Chip beendet das Leben, schmerz- und emissionslos.
Hitze-Hetze statt Sommerspaß: