Brüssel will die siechende Presselandschaft finanziell unterstützen. Laut einem internen Papier will man „Qualitätsmedien unter die Arme greifen“. Möglicher Plan: Bezahlschranken und Abos werden abgeschafft. Entgangene Einnahmen werden von der EU kompensiert.
RB | Brüssel will „Qualitätsmedien unter die Arme greifen“, meldet die WELT, der dazu ein internes EU-Papier noch ohne detaillierte Maßnahmen vorliegt. Das kann aber nur eines bedeuten: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Leserschwindsucht der Verlage mit EU-Bakschisch ausgleichen und der Dummmichel darf das betreute Lesen und Denken selbst bezahlen.
Natürlich muss das Projekt einen bombastischen Titel bekommen und es muss der Eindruck erweckt werden, dass für das Seelenheil der Bevölkerung höchste Gefahr im Verzug ist. Davor muss man diese schließlich bewahren.
Dafür ist gesorgt: Im vorliegenden Fall gilt es, Europas Demokratien vor „Fake News und gezielter Desinformation aus dem Ausland“ zu schützen. Für Mittwoch hat die EU-Kommission einen „Aktionsplan für die Medien“ angekündigt, der Kern einer groß angelegten „Digitalstrategie“ sein soll. „Ein Europa fit für das digitale Zeitalter. Hin zu einer wirklich europäischen digitalen Gesellschaft“, ist das Papier betitelt.
Es soll „die Schaffung von Qualitätsinhalten anregen, Medienvielfalt und journalistische Freiheit fördern und Verbrauchern den Zugang zu solch hochwertigen Inhalten erleichtern“.
Und weiter: „Traditionelle Medienunternehmen müssen die Möglichkeiten ergreifen, die digitale Technologien bieten und müssen sie nutzen, um das Vertrauen in Online-Inhalte zu stärken“. Bis 2025 sollten europäische Mediennutzer Onlinequellen genauso viel Vertrauen schenken wie gegenwärtig gedruckten Medien.
Nun bieten deutsche Verlage, insbesondere die SPD-dominierte Zeitungsmacht, ihren Lesern seit Jahren den Umstieg von Print aufs Digitale wie Sauerbier an. Dahinter steckt vor allem die aus der Not geborene Absicht, die selbstverschuldeten sinkenden Auflagezahlen und das teure Vertriebssystem digital zu heilen. Offensichtlich ohne durchschlagenden Erfolg – die Leser wollen einfach nicht anbeißen.
Deshalb muss den „Qualitätsmedien“ auf die digitalen Sprünge geholfen werden. Dürfte heißen: möglichst freier und kostenloser Zugang zu den Onlineportalen der „Qualitätsmedien“, die dann aber auch systemkonform berichten müssen: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.
Vor allem aber nützt die beste Strategie ohne finanzielle Unterstützung nichts, orakelt die WELT. Markus Ferber, der für die CSU im EU-Parlament sitzt, lässt schon mal die Katze aus dem Sack: „Eine Strategie für das digitale Zeitalter muss die EU entsprechend auch mit finanziellen Mitteln unterlegen“.
So dürften künftig Milliarden an Steuergeldern mittels EU-Gießkanne auf marode Verlage regnen, auf dass den angeblichen ausländischen Fakenews Einhalt geboten werde. Leidtragende werden Freie Medien sein, die sich nicht durch inländische Fakenews das Hirn vernebeln lassen wollen.