Als schnelle Hilfe für die wegen der Corona-Krise überlasteten Lebensmittelgeschäfte und Landwirte in der Erntezeit appelliert der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), für eine besondere Solidarität von Arbeitnehmern. "Es muss ja nicht so sein, dass der eine Teil der Arbeitnehmer Sonderschichten fährt, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, während andere zu Hause bleiben müssen", sagte Wanderwitz der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
"In Anbetracht der nun absehbaren in Deutschland bisher unbekannten Katastrophe sollten wir überlegen, ob nicht jene Arbeitskräfte aushelfen können, deren Arbeitgeber sie derzeit nicht beschäftigen können, weil ihre Geschäfte oder Kneipen beispielsweise geschlossen bleiben müssen."
Lieber könnten vielleicht etwa Kellner bei der Ernte helfen, als wertvolle Nahrungsmittel verrotten zu lassen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.
Den Obst- und Spargelbauern fehlten Erntehelfer, weil die meisten aus Osteuropa kämen und nun nicht einreisen dürften. Da kämen Betriebe schnell unter Druck und in den Supermärkten kämen die Mitarbeiter mit dem Einräumen der Regale nicht nach. "Wenn es um Tätigkeiten geht, für die man schnell angelernt werden kann, wäre das ein gutes Zeichen der Solidarität", sagte der CDU-Politiker.
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