Die deutschen Behörden haben einem Bericht zufolge mit der Analyse von Sicherheitsrisiken aufgrund der Corona-Krise begonnen.
Das Bundesinnenministerium habe einen entsprechenden Auftrag erteilt, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eigene Informationen. Auch Landesbehörden bewerten demnach die Lage und erstellen Szenarien.
Dabei sollen Erkenntnisse aus Staaten wie China und Italien herangezogen werden. Nach ersten Einschätzungen rechnen die Behörden mit einem Anstieg von Betrugsdelikten wie etwa dem Verkauf überteuerter und nicht funktionsfähiger Corona-Testkits. Zudem wird erwartet, dass Cyberkriminelle die Lage für Ausspähattacken nutzen.
Die Behörden stellen sich auch auf Diebstähle und Einbrüche auf der Suche nach Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln ein, berichtet das Magazin. Einige Beamte erwarten auch einen Anstieg häuslicher Gewalt.
Ein Rückgang wird dagegen bei Wohnungseinbrüchen prognostiziert, weil die Menschen mehr zu Hause sind. Mit Plünderungen wegen möglicher Knappheit von Lebensmitteln und Medikamenten wird derzeit nicht gerechnet, aber die Behörden bereiten sich auf solche Szenarien vor. Mit Sorge betrachten die Behörden Reaktionen in der Prepperszene.
"Bislang feiern sie nur nach dem Motto: Wir haben es euch ja gleich gesagt", zitiert der Spiegel einen hochrangigen Beamten.
Prepper sind Gruppierungen, die sich durch das Horten von Lebensmitteln, bisweilen aber auch Waffen auf den Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vorbereiten. Im Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet man inzwischen verstärkt "alle Phänomenbereiche" im Hinblick auf Corona. Das gilt offenbar auch für die Verbreitung von Fake News.
Foto: Polizeieinsatz, über dts Nachrichtenagentur