Die Grünen haben Pläne für eine Änderung ihres Parteinamens Bündnis 90/Die Grünen verworfen. "Es gab spannende Anregungen, den Namen zu ändern. Aber das haben wir nicht weiter verfolgt", sagte Parteichefin Annalena Baerbock den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) vor einer Klausur der engeren Führung.
Anfang des Jahres bei einer Feier zum 40-jährigen Gründungsjubiläum der Ökopartei hatte es Anregungen für einen neuen Namen gegeben. So schlug unter anderem die frühere Bürgerrechtlerin Marianne Birthler, die das damalige Bündnis 90 zu Wendezeiten prägte, vor, diesen Teil des Namens künftig wegzulassen und die Partei nur noch als "Bündnisgrüne" zu bezeichnen.
Die Parteichefs Robert Habeck und Baerbock unterstützten die Idee zunächst. Die in Brandenburg lebende Baerbock erklärte im Januar, dass viele junge Leute heute mit Bündnis 90 nicht sofort etwas anfangen könnten. Nun begründete sie das Festhalten am Status Quo so: "In der Corona-Pandemie wäre es aus unserer Sicht nicht das Richtige, sich mit einem neuen Parteinamen zu beschäftigen. Es gibt viele andere, wichtigere Fragen zu klären." Der Anspruch der Grünen, "als Bündnispartei zu agieren und ein möglichst breites gesellschaftliches Spektrum, Ost-West, Stadt-Land abzubilden", sei im Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm in allen Kapiteln zu finden.
Der Bundesvorstand der Grünen kommt an diesem Montag und Dienstag in Berlin zusammen, um Vorschläge für Reformen in Gesellschaft und Wirtschaft nach der Corona-Pandemie zu machen.
Foto: Grünen-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur