Angesichts erneut ansteigender Corona-Infektionen in mehreren Staaten der Europäischen Union fordert die EU-Kommission Bürger und Politik zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen das Virus auf.
"Das Risiko einer weiteren Eskalation ist sehr real", sagte die zuständige EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der "Welt". "Der Mangel an Sorgfaltspflicht ist ein Grund, warum Covid-19-Infektionen in einigen Teilen Europas wieder ansteigen", so Kyriakides.
Sie verstehe durchaus, "dass viele Menschen genug haben von der Coronavirus-Routine und die Einschränkungen, Vorsichtsmaßnahmen und ständigen Sorgen satthaben", sagte die Politikerin aus Zypern weiter. "Aber diesen Kampf können wir nur gemeinsam gewinnen. Es gibt keinen Spielraum für Nachlässigkeiten - niemand sollte unachtsam sein", sagte sie.
Auch die EU-Länder nimmt die EU-Kommissarin in die Pflicht. Bis es einen Impfstoff gebe, "müssen die Mitgliedstaaten ausreichend Test- und Krankenhauskapazitäten, aber auch die nötige Kontaktnachverfolgung sicher zu stellen".
Zudem sollten striktere Verhaltensregeln erwogen werden, sobald die Fallzahlen wieder ansteigen. "Und die Bürger müssen weiterhin die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen", so die EU-Gesundheitskommissarin.
Es gebe keine einfachen Lösungen. Aber schon einige unkomplizierte Maßnahmen könnten eine weitere Ausbreitung des Virus und die Wiedereinführung noch strengerer Verhaltensregeln verhindern. "Wir sollten alle diese einfache Regel einhalten: Händewaschen, Maske tragen und Distanz wahren. Diese Maßnahmen können nur dann wirksam sein, wenn wir sie alle gemeinsam auch einhalten", sagte Kyriakides.
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur