Angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen in Frankreich plädiert Epidemiologe Timo Ulrichs für vorbeugende Maßnahmen im benachbarten Deutschland.
"Wir sollten uns Gedanken machen, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um gleich dem Beginn einer exponentiellen Steigerung der Neuinfiziertenzahlen vorzubeugen. Eine gute Maßnahme wäre das vorsorgliche Absagen von Großveranstaltungen beziehungsweise strikte Obergrenzen bei privaten und öffentlichen Feiern", sagte Ulrichs dem Nachrichtenportal Watson.
Die Grenzen zu Frankreich zu schließen, hält der Epidemiologe von der Akkon-Hochschule in Berlin jedoch nicht für sinnvoll. In Frankreich waren zuletzt binnen 24 Stunden fast 10.000 Neuinfektionen verzeichnet worden.
Sollte sich die Corona-Lage dort weiterhin drastisch verschlechtern, hält der Experte es für möglich, dass Deutschland Hilfe leistet und Corona-Patienten in hiesigen Krankenhäusern unterbringt: "Alle Kapazitäten wären vorhanden." Laut Ulrichs wird eine zweite pandemische Welle im Herbst und Winter wahrscheinlicher.
"Deshalb sollten wir noch einmal alle Anstrengungen unternehmen, gut durch diese Zeit zu kommen, bis wir zum Jahreswechsel oder im Frühling 2021 einen schützenden Impfstoff haben werden. Ich bin optimistisch, dass wir zu Beginn des neuen Jahres nicht nur einen, sondern gleich mehrere schützende Impfstoffe zur Verfügung haben werden", sagte der Wissenschaftler.
Foto: Olympiastadion, über dts Nachrichtenagentur