Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat seine Pläne konkretisiert, wie die Corona-Regeln für private Feiern künftig verschärft werden sollen.
„Ich möchte nicht, dass wir im schlimmsten Fall vor der Entscheidung stehen, große Feiern gänzlich zu verbieten“, sagte Laumann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.-Freitagsausgabe). „Stattdessen möchte ich sicherstellen, dass die bestehenden Regeln der Coronaschutzverordnung auch eingehalten werden.“
Demnach sollen private Feiern ab 50 Teilnehmern künftig mindestens zwei Wochen vorher beim örtlichen Ordnungsamt angemeldet werden müssen. Darüber hinaus muss eine für die Feier verantwortliche Person benannt und eine Gästeliste mit den entsprechenden Daten der Gäste vorab eingereicht werden.
„Die geplanten neuen Regelungen für größere Feiern im öffentlichen Raum schaffen für die Ordnungsämter hierzu eine verlässliche Grundlage zur Kontrolle“, sagte Laumann der F.A.Z. Weiterhin gilt, dass private Feierlichkeiten auf höchstens 150 Teilnehmer begrenzt sind.
Mit der Verschärfung reagiert der Minister auf die Folgen einer Hochzeitsfeier Anfang September. Im Zuge der Reihe von Festen in Hamm, Dortmund und Werl sollen sich allein 150 Personen aus Hamm mit dem Corona-Virus infiziert haben. Noch immer haben die Behörden keine genaue Kenntnisse über die Zahl der Teilnehmer.
In der Stadtverwaltung Hamm schätzt man sie auf 400 bis 500 Personen. Die 7-Tage-Inzidenz in Hamm kletterte inzwischen auf 95,5 Infizierte pro 100.000 Einwohner. Insgesamt zählt die Stadt derzeit 196 Infizierte, von denen rund 150 Ansteckungen in Zusammenhang mit der Hochzeit stehen sollen.