Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hält einen neuen Lockdown für nötig, wenn die Zahl der Neu-Infektionen auf 20.000 am Tag ansteigt.
"Bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerät die Lage außer Kontrolle. Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt", sagte Montgomery der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
Schon jetzt müsse es lokale Lockdowns nach dem Vorbild von Berchtesgaden geben: "Bei lokalen Ausbrüchen müssen wir konsequent reagieren. Darum ist es genau richtig, dass der Landkreis Berchtesgaden einen lokalen Lockdown verhängt hat. So sollten bundesweit alle Orte mit solchen Inzidenzwerten reagieren", so Montgomery.
Der Ärztepräsident forderte zudem eine Ausweitung der Maskenpflicht: "Eine bundesweite Maskenpflicht für alle Schulen, etwa ab Klasse drei, kann helfen, Schulschließungen zu verhindern." Und er forderte, mehr Bundeswehr einzusetzen: "Viel testen hilft, Infektionsketten zu stoppen. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr könnte noch viel stärker in Testzentren eingesetzt werden."