Der Terrorverdächtige von Wien, Kujtim F., hatte wohl auch Kontakt zu deutschen Islamisten. Das geht aus einem Urteil des Wiener Landesgerichts hervor, das F. im vergangenen April zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt hatte.
Nach Feststellungen des Gerichts war der damals 18-jährige F. im September 2018 von Wien über Istanbul ins türkisch-syrische Grenzgebiet gereist, um sich von dort aus der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) anzuschließen.
Nach seiner Ankunft in der Grenzstadt Hatay sei F. von einem Kontaktmann im Hotel abgeholt und zu einem mehrere Kilometer entfernten Einfamilienhaus gebracht worden. In dem Haus sollte F. offenbar auf seine Schleusung warten. Dem Gericht zufolge hielten sich dort außerdem zwei Deutsche und ein Belgier auf. Nach drei Tagen sei F. jedoch mitgeteilt worden, dass eine Schleusung nach Syrien derzeit zu gefährlich sei.
Um wen es sich bei den Deutschen und dem Belgier handelte, die der Österreicher in dem mutmaßlichen „Safehouse“ des IS traf, geht aus dem Urteil nicht hervor.
F. sei von seinen Kontaktleuten schließlich wieder in sein Hotel zurückgebracht worden, wo ihn die türkische Polizei am 15. September 2018 festnahm.
Im Frühjahr 2019 wurde Kujtim F. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt.