Die insbesondere in Großbritannien festgestellte Corona-Mutation dürfte trotz der Unterbrechung des Flugverkehrs früher oder später trotzdem nach Deutschland kommen.
Diese Wahrscheinlichkeit liege bei 100 Prozent, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker und Epidemiologie Karl Lauterbach der "Bild" (Montagausgabe). Er könne nur hoffen, dass die Variante nicht schon längst in Deutschland angekommen sei.
"Dann müssen wir kämpfen, dass das möglichst lange so bleibt." Dies sei ein weiterer Grund, warum man den harten Lockdown "rigoros durchführen" müsse, bis die Fallzahlen deutlich unter 50, oder besser unter 25 Neuinfektionen je Woche und 100.000 Einwohner liegen.
Dann könne man "selbst wenn die neue Mutation da ist, jedes neue Cluster sofort entdecken und beenden und kommt wieder vor die Welle".
Die von Deutschland und anderen EU-Staaten verfügten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien und Südafrika sind nach Überzeugung Lauterbachs dringend notwendig und müssen möglicherweise lange aufrechterhalten werden.
"Wenn sich bestätigt, dass es so viel virulenter ist, dann würde ich mindestens von Wochen, wenn nicht von Monaten ausgehen." Und auch nach einer Aufhebung der Einreisesperren sollte weiter jeder getestet werden, der aus den Regionen kommt. "Wenn es jetzt käme, wo wir mitten in der zweiten Welle sind, wo wir so hohe Fallzahlen haben, wäre das eine Katastrophe. Das ist so ähnlich, als wenn ich ein Feuer habe und gieße noch einmal Benzin nach."
Foto: British Airways, über dts Nachrichtenagentur