Aus Angst vor Corona-Mutationen wie in Großbritannien wird der Lockdown in Deutschland wohl vorzeitig verlängert und nochmals verschärft.
Laut eines Berichts des Portals "Business Insider" haben sich Bund und Länder einen Tag vor ihren offiziellen Beratungen dazu informell verständigt, den eigentlich Ende Januar auslaufenden Lockdown bis zum 14. Februar zu verlängern. Ebenfalls einig sind sich beide Seiten offenbar, die erst vor zwei Wochen beschlossenen Corona-Regeln nochmals zu verschärfen.
Im Gespräch soll dabei auch eine nächtliche Ausgangssperre wie in Frankreich oder anderen europäischen Staaten sein. Wann genau diese sein soll oder ob sie von einer Inzidenz abhängig wäre, ist aber dem Bericht zufolge noch offen.
Selbst die SPD-geführten Länder lehnen den Vorschlag des Kanzleramtes nicht ab, hieß es nach einer informellen Runde dieser sogenannten A-Länder am späten Sonntagnachmittag. Eine endgültige Entscheidung darüber wird aber wohl erst nach einer am späten Montagnachmittag geplanten Expertenrunde fallen.
Mehrere Virus-Experten sollen demnach Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länder-Chefs ihre Einschätzung zur Gefahr der Mutationen geben. Bislang ist umstritten, wie hoch das Risiko wirklich ist. Britische Forscher hatten herausgefunden, dass die Mutationen auf der Insel 60 Prozent schneller ansteckend sind als die in Deutschland grassierende Variante.
Daten zu Mutationen in Deutschland gibt es jedoch so gut wie nicht, weil entsprechende Tests in Laboren bislang nicht in ausreichendem Maße durchgeführt wurden. Eine Verordnung, mit der das geändert werden soll, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuletzt auf den Weg gebracht. Ebenfalls im Gespräch ist die Einführung einer schärferen Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr.
Demnach sollen künftig nur FFP2-Masken getragen werden dürfen, gegebenenfalls auch einfachere OP-Masken. Die SPD-geführten Länder haben sich dabei nach einer Vorbesprechung am Sonntag jedoch gegen eine FFP2-Maskenpflicht ausgesprochen, schreibt das Portal.
Foto: Hinweisschild an einer geschlossenen Bar, über dts Nachrichtenagentur