Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, sieht den Neubau von Einfamilienhäusern mit Skepsis.
"Einparteienhäuser verbrauchen viel Fläche, viele Baustoffe, viel Energie, sie sorgen für Zersiedelung und damit auch für noch mehr Verkehr", sagte Hofreiter dem "Spiegel". Die Grünen sorgten sich um die Lebensgrundlagen.
In Städten gebe es zudem "gigantische Wohnungsnot", in anderen Regionen rausche der Wert von Häusern "in den Keller".
Die Entscheidung über Bebauungspläne liege aber bei den Kommunen. Um zu verhindern, dass neue Baugebiete in ländlichen Regionen vor allem an Ortsrändern entstehen, fordert Hofreiter mehr Rechte für Kommunen.
"Ich finde es richtig, dass die Gemeinde im Notfall auch enteignen darf, wenn Besitzverhältnisse unklar sind oder sich Erbengemeinschaften streiten und deshalb ein Dorfkern verödet oder Wohnraum nicht geschaffen werden kann", so der Grünen-Politiker.
Er warnt davor, in manchen Regionen auf Immobilien als Altersvorsorge zu setzen. "Das Haus als Rentengarantie ist dort ein gefährlicher Mythos", sagte er. Hofreiter kritisiert das Baukindergeld der Bundesregierung. Er halte es für einen Fehler, "das Besitzen von Wohnraum so unkonditioniert staatlich zu finanzieren". Stattdessen solle der Staat Steuergeld verwenden, "um bei den Mieten Abhilfe zu schaffen", sagte Hofreiter.
Foto: Baukran, über dts Nachrichtenagentur