Bund und Länder erwägen offenbar, auf dem Corona-Gipfel am kommenden Montag den geplanten vierten Öffnungsschritt bundesweit auszusetzen.
Das berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf Regierungskreise. Bei einer Inzidenz in einem Land oder einer Region bis 50 hätten demnach Restaurants im Außenbereich öffnen können, zudem Theater, Konzerte, Opernhäuser und Kinos.
Auch kontaktfreier Sport im Innenbereich und Kontaktsport im Außenbereich sollte eigentlich wieder möglich sein. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 sollten diese Lockerungen ebenfalls erlaubt sein, wenn Kunden oder Gäste vorher einen negativen Schnelltest vorlegen bzw. einen Termin machen.
Doch das sich verschlechterte Infektionsgeschehen und die Unsicherheit beim Astrazeneca-Impfstoff lässt das Kanzleramt und Länder-Vertreter offenbar auf die Bremse treten.
Stattdessen soll der bislang bis 28. März verlängerte Lockdown abermals weitergehen, womöglich erneut für vier Wochen, heißt es. Ob sich Bund und Länder tatsächlich auf das Aussetzen der geplanten Öffnungsschritte einigen, hängt auch davon ab, wie die nächsten Tage beim Thema Impfen laufen.
Dem Vernehmen nach arbeiten Bund und Länder an einem Notfall-Plan für Astrazeneca: Derzeit impfen viele Länder bereits die in der Impfverordnung enthaltene Prioritätengruppe 2. Im Gespräch ist nun aber eine Freigabe des Impfstoffs entweder für alle oder zumindest ein Streichen der Prioritätengruppe 3.
In beiden Fällen - so die Hoffnung - sollte die Zahl der Geimpften deutlich ansteigen. Am Donnerstag ist zudem eine reguläre Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder geplant. Um 13 Uhr soll es dabei auch ein Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Impfstoffbeschaffung geben.
Der Plan: die Impfstoffproduktion europaweit zu erhöhen oder aus anderen Ländern Mittel zu beschaffen. Am Montag ist dann der reguläre Bund-Länder-Gipfel zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie geplant.
Foto: Menschen mit Schutzmaske, über dts Nachrichtenagentur