Die Bremer Polizei ist einem mutmaßlich bestechlichen Kollegen auf der Spur.
Das Landeskriminalamt (LKA) wirft dem Beamten aus dem Kriminaldauerdienst vor, gegen Gefälligkeiten sensible Informationen an dubiose Bekannte ausgeplaudert zu haben, berichtet der "Spiegel". Der Fall ist Teil eines großen Ermittlungskomplexes der Staatsanwaltschaft mit dem Codenamen "Zirkel".
Am frühen Donnerstagmorgen gingen Fahnder unter Führung des Bundeskriminalamts (BKA) gegen Verdächtige aus der Bremer Unterwelt vor. Mehrere Personen wurden festgenommen, mehr als 20 Wohnungen und Geschäftsräume wurden durchsucht.
Ein Teil der Ermittlungen befasst sich mit Clankriminalität und mutmaßlichem Drogenhandel im großen Stil.
Wesentliche Erkenntnisse des BKA beruhen dabei nach Informationen des "Spiegel" auf geknackten Kryptohandys, die die Verdächtigen genutzt haben sollen.
In einem weiteren Strang des Verfahrens nehmen die Behörden die Geschäfte eines Bremer Unternehmers unter die Lupe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gewerbsmäßige Geldwäsche vor. Der Geschäftsmann soll Kriminellen bei der Finanzierung von Immobilien behilflich gewesen sein. Zwei Immobilien von Beschuldigten wurden am Morgen beschlagnahmt.
Zwei Bankmitarbeiter sollen Justizkreisen zufolge den Unternehmer unterstützt haben, auch deren Arbeitsplätze werden durchsucht. Zu seinen Kontakten soll auch der jetzt unter Korruptionsverdacht stehende LKA-Beamte gehören.
#Ins Rollen kamen die Ermittlungen nach Informationen des Nachrichtenmagazins vor einiger Zeit durch einen Brief, den ein anonymer Informant an das LKA schickte. Der Hinweisgeber schilderte auf mehreren Seiten sein Wissen über angeblich kriminelle Netzwerke in der Hansestadt. Unter anderem wies er auf die Verbindung zwischen dem Unternehmer und dem mutmaßlich korrupten Polizisten hin.
Foto: Polizeiwagen, über dts Nachrichtenagentur