Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert zeitlich befristete Ausgangssperren in Gebieten mit hohen Inzidenzwerten.
"Bund und Länder sollten jetzt dringend Ausgangssperren von 20 Uhr bis 6 Uhr in Regionen verhängen, wo die Inzidenzwerte über 100 liegen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Das gelte auch an Ostern.
Ausnahmen solle es in der Nacht lediglich für Menschen geben, die aus beruflichen Gründen ihre Wohnung verlassen müssen. "Wir wissen von Bewegungsdaten, dass die Menschen sich abends noch zu oft besuchen. Das treibt die Pandemie. Ein solches auf zwei Wochen befristetes Ausgangsverbot hat in England, Irland und Portugal das Wachstum der B117-Variante gestoppt. Das hätte auch die Osterruhe nicht geleistet", sagte Lauterbach.
"Gleichzeitig müssen die Arbeitgeber jetzt verpflichtet werden, binnen zwei Wochen eine regelmäßige Testung ihrer Arbeitnehmer garantieren zu können. Ohne Hilfe der Arbeitgeber geht es hier nicht", sagte Lauterbach.
"Jeder Arbeitnehmer, der nicht im Homeoffice arbeiten kann, muss vom Arbeitgeber zweimal pro Woche kostenfrei auf Corona getestet werden. Die Beschlüsse von Bund und Ländern reichen in dieser Hinsicht nicht aus", so der SPD-Politiker.
Er sei sich bewusst, dass diese Position definitiv nicht populär sei. "Allerdings wissen wir, dass sie wirkt. Es braucht jetzt dringend einen Erfolg im Brechen der dritten Welle. Nur ein Erfolg stellt das Vertrauen in die Regierung wieder her."
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur