Kanzleramtsminister Braun (CDU) warnt vor impfresistenten Corona- Mutationen und fordert regionale Ausgangssperren: „Wir sind in der gefährlichsten Phase der Pandemie“
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat vor dem Auftauchen impfresistenter Mutationen in der dritten Welle gewarnt. „Wir sind in der gefährlichsten Phase der Pandemie", sagte Braun zur BILD am SONNTAG. "Die nächsten Wochen entscheiden, ob wir die Pandemie absehbar in den Griff bekommen. Wenn jetzt parallel zum Impfen die Infektionszahlen wieder rasant steigen, wächst die Gefahr, dass die nächste Virus-Mutation immun wird gegen den Impfstoff.“
Im Falle einer solchen Mutation „stünden wir wieder mit leeren Händen da“, so Braun weiter. „Dann bräuchten wir neue Impfstoffe, dann müssten wir mit dem Impfen wieder ganz von vorne beginnen." Das müsse unter allen Umständen verhindert werden. "Wir dürfen die Chance auf einen weitgehend normalen Sommer nicht dadurch gefährden, dass wir jetzt ein paar Wochen zu früh lockern.“
Für seine Rolle beim Beschluss der inzwischen wieder zurückgenommenen „Osterruhe“ hat sich Braun entschuldigt. „Auch ich hatte meinen Anteil an den Beschlüssen, deshalb entschuldige ich mich bei den Bürgern, die dadurch in Aufregung versetzt wurden“, sagte Braun. Es bleibe aber auch „ohne Osterruhe zwingend notwendig, dass wir die Corona-Infektionen wieder runterbringen“.
„Osterruhe“ müsse es dafür regionale Ausgangssperren geben. „Damit das Infektionsgeschehen nicht außer Kontrolle gerät, müssen in Regionen mit Inzidenzen über 100 nicht nur Lockerungen zurückgenommen werden, sondern zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden", sagte Braun. "Da können regionale Ausgangssperren am Abend und in der Nacht helfen, weil wir die höchsten Ansteckungsraten bei privaten Treffen haben.“