Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat den Vorwurf zurückgewiesen, die gemeldeten freien Intensivbetten könnten künstlich reduziert worden sein, um Freihaltepauschalen zu kassieren.
"Selbstverständlich gleichen wir Meldungen im DIVI-Intensivregister mit anderen Daten und weiteren Experten ab", heißt es in einer Erklärung vom Freitag. Die DIVI habe keinen Hinweis darauf, dass eine bewusste Falschmeldung der Krankenhäuser erfolgt sei, wie es im noch unveröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofes stehen soll.
"Wir weisen den Verdacht entschieden zurück, Kliniken würden sich im großen Stil durch bewusste Falschmeldungen bereichern." Als aktive, am Patientenbett arbeitende Intensivmediziner, habe sich das durch die gemeldeten Zahlen gezeichnete Bild mit der Wahrnehmung zahlreicher Kollegen gedeckt. "Die Intensivstationen waren voll, teilweise überlastet, die Zahl der schwerkranken Covid-Patienten stieg steil an, Patienten mussten überregional verlegt werden."
Auch hätten sich die Zahlen aus dem Intensivregister stets mit Daten aus weiteren Surveillance-Systemen wie "IVENA" gedeckt. "Entsprechend kann durch diese zahlreichen Mechanismen und Kontrollinstanzen kein Betrug mit Intensivbetten im großen Stil stattgefunden haben", so die DIVI. "Die Lage war ernst. Maßnahmen wie der Lockdown haben ein weiteres Ansteigen der Covid-19-Patienten verhindert."
Foto: Notfallaufnahme, über dts Nachrichtenagentur