Spanische Behörden haben 249 Schüler auf Mallorca festgesetzt, weil sie engen Kontakt mit Infizierten hatten. Die Jugendlichen sprechen von "Entführung" und "Gefängnis".
In Spanien ist heftiger Streit über die Zwangsquarantäne für 249 teils noch minderjährige Schüler in einem Hotel auf Mallorca entbrannt. Die Regionalregierung hatte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus verschiedenen spanischen Regionen zwangsweise in ein Hotel eingewiesen, weil sie engen Kontakt zu positiv aufs Coronavirus getesteten Schülern hatten.
Die fast 250 jungen Leute sind nun im Hotel "Palma Bellver" untergebracht, das eigens für Einweisungen in die Quarantäne von den Behörden angemietet wurde. Viele protestierten in sozialen Medien und mit Transparenten an den Balkonen ihrer Hotelzimmer gegen die zehntägige Quarantäne. Sie sprechen von "Entführung" und "Gefängnis".
Die Schüler befanden sich auf Abifahrt auf Mallorca und feierten womöglich auf Konzerten und Partys zusammen mit anderen infizierten jungen Leuten.
Etwa zwei Dutzend von ihnen versuchten trotz angeordneter Isolation abzureisen und wurden am Flughafen oder im Hafen abgefangen. Mindestens drei verließen die Insel. Von denen, die schließlich in das Quarantäne-Hotel eingewiesen wurden, kletterten einige schon am ersten Tag über die Balkone in die Nachbarzimmer.
Andere Jugendliche nahmen Videos auf oder hängten Transparente über die Brüstung, um gegen die "Entführung" zu protestieren.