Im Kampf gegen die Ausbreitung der sogenannten "Delta"-Variante nimmt die Bundesregierung nun verstärkt die jüngere Generation in den Blick.
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) kündigte gegenüber den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstagsausgaben) spezielle Impfangebote für Studierende im Herbst an. "Zwischen Bund und Ländern haben wir beispielsweise abgesprochen, zum Semesterstart an den Universitäten leicht zugängliche Impfangebote zu machen", sagte er.
Braun setzt zudem darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre bisherige Zurückhaltung bei der Impfempfehlung für Jugendliche aufgibt. "Aufgrund der weiteren Erfahrungen mit den Impfkampagnen in anderen Ländern, etwa den USA, bei den 12- bis 15-Jährigen hoffe ich, dass wir vielleicht zu einer breiteren Empfehlung für Kinder ab zwölf Jahren durch die Ständige Impfkommission kommen."
Braun bekräftigte zugleich, dass es nicht zu einem Impfzwang für Schüler kommen werde. Ausdrücklich warnte der auch für die Geheimdienste zuständige Kanzleramtsminister vor aus dem Ausland gesteuerten Kampagnen, die hierzulande die Impfskepsis befeuern sollen. "Es ist definitiv so, dass interessierte Kreise gezielte Gerüchte und Falschinformationen über die deutschen Impfstoffe verbreiten", sagte Braun.
Es gebe regelrechte "Kampagnen in den sozialen Netzwerken, die über vermeintliche Nebenwirkungen berichten". Das gehe "von verschiedenen Quellen aus, darunter auch ausländischen". Strategisches Ziel sei es, "unsere Gesellschaft durch eine möglichst niedrige Impfquote zu schwächen". Dagegen helfe vor allem "seriöse wissenschaftliche Aufklärung".
Foto: Junge Leute vor einer Universität, über dts Nachrichtenagentur