Nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist nicht bewiesen, dass der Klimawandel die verheerende Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ausgelöst hat.
Diplom-Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst sagte der "Bild" (Samstagausgabe): "Ein solches regionales Unwetter ist ein Einzelereignis, das ist Wetter. Die Behauptung, der Klimawandel ist schuld, ist so nicht haltbar."
Allerdings gebe es in der Tat eine Häufung schwerer Unwetter seit zwei Jahrzehnten. "Unsere Klimatologen nehmen einen Anstieg solcher Unwetterereignisse in den vergangenen 20 Jahren wahr." Für wissenschaftliche Aussagen über das Klima reiche diese Datengrundlage jedoch nicht aus.
Friedrich widersprach damit den Aussagen führender Politiker von Union, SPD und Grünen, die den Klimawandel schnell als Flut-Ursache benannt hatten. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte angemahnt, den Kampf gegen den Klimawandel entschieden auzufnehmen, um "Extremwetterlagen wie diese" in Grenzen zu halten.
Die Verbindung des extremen Starkregens mit dem Klimawandel widerspricht laut "Bild" auch der Position des Umweltbundesamtes. Bereits in einer Veröffentlichung von 2019 ("Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel") hatte die Bundesbehörde betont, dass es für Deutschland keinen Trend zu mehr Hochwasser im Sommer und auch keinen Anstieg der Niederschlagsmengen im Sommer gebe. "Ein einzelnes Hochwasserereignis lässt sich nicht mit dem Klimawandel erklären", schrieben die Experten zudem.
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