Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich dafür entschuldigt, in einer Aufzeichnung für die Sendung "Tachles Arena" des Zentralrats der Juden das sogenannte "N-Wort" benutzt zu haben.
Bei der "emotionalen Beschreibung eines unsäglichen Vorfalls" an einer Schule in ihrem Umfeld habe sie das Wort zitiert und damit selbst reproduziert, teilte Baerbock am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Das war falsch und das tut mir leid."
Denn sie wisse um "den rassistischen Ursprung dieses Wortes und die Verletzungen, die Schwarze Menschen unter anderem durch ihn erfahren". Während der Aufzeichnung für die Sendung, die am 1. August ausgestrahlt werden soll, sei ihr das bewusst geworden, so Baerbock.
"Deshalb haben wir mit dem Zentralrat abgewogen, ob das eindringliche Beispiel geeignet ist, auf die Missstände auch im Bildungsbereich hinzuweisen, oder ob die Aussprache des N-Wortes genau dieses Anliegen konterkariert."
Nach einer Medienanfrage zu dem Vorfall habe sie entschieden, den Vorgang öffentlich zu machen, teilte die Grünen-Chefin weiter mit. Einen Vergleich mit umstrittenen Äußerungen des Grünen-Politikers Boris Palmer wies sie zurück: "Es ist offensichtlich, dass es sich um zwei verschiedene Dinge in unterschiedlichen Kontexten handelt." Die entsprechende Passage der Aufzeichnung lud Baerbock als Video bei Twitter hoch, wobei das "N-Wort" unkenntlich gemacht wurde.
Foto: Annalena Baerbock, über dts Nachrichtenagentur